Nach Gewinnsprung

Uniper legt die Latte für 2024 höher

Uniper hat im zweiten Quartal einen satten Gewinnsprung hingelegt und steckt sich für 2024 höhere Ziele. Doch der CEO warnt: Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren nicht wiederholen.

Uniper legt die Latte für 2024 höher

Uniper schraubt Prognose
deutlich nach oben

Ergebnisziel für 2024 schon nach sechs Monaten eingefahren

ab Köln

Uniper hat im zweiten Quartal einen satten Gewinnsprung hingelegt und schraubt die Ziele für das Gesamtjahr höher. Sowohl die Zielbandbreiten für das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) als auch jene für den Konzernüberschuss werden um jeweils 400 Mill. Euro nach oben verschoben, wie der Versorger auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Demnach rechnet Uniper, die 2022 vom Staat vor der Pleite gerettet wurde, im Gesamtjahr mit einem bereinigten Ebitda zwischen 1,9 Mrd. und 2,4 Mrd. Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss soll zwischen 1,1 Mrd. und 1,5 Mrd. Euro landen.

Zur Begründung für die überraschend positive Entwicklung verweist Uniper-CEO Michael Lewis auf den guten Verlauf des operativen Geschäfts und die positive Marktpreisentwicklung für Gas. Doch der Uniper-Chef warnt auch davor, die Ergebnisentwicklung für das erste Halbjahr als Normalzustand zu werten: „Dieses Ergebnis wird sich in den kommenden Geschäftsjahren in Anbetracht des herausfordernden Marktumfeldes nicht in dieser Größenordnung wiederholen.“

Prioritäten richtig setzen

Nach vorläufigen Zahlen hat Uniper in den ersten sechs Monaten ein bereinigtes Ebitda von 1,7 Mrd. Euro und einen bereinigten Überschuss von 1,1 Mrd. Euro erwirtschaftet. Mithin wurde unter dem Strich nach dem ersten Halbjahr bereits der untere Rand des neuen Prognosebandes erreicht. Von daher wirkt auch die neue Prognose konservativ. Mehr Details gibt es am 8. August, wenn die Düsseldorfer ihren Zwischenbericht vorlegen. Für das erste Quartal hatte der Energieversorger ein bereinigtes Ebitda von 732 und einen bereinigten Überschuss von 570 Mill. Euro gezeigt.

Da sich diese Entwicklung nicht fortschreiben lasse, sei es umso wichtiger, dass das Unternehmen „konsequent die richtigen Prioritäten“ setze, sagt Lewis. Bei der Umsetzung der im vorigen Sommer vorgestellten Strategie liege der Konzern im Plan. In der Strategie geht es im Kern darum, das Erzeugungsportfolio grüner zu machen. Konkret soll der Anteil der grünen Erzeugung an der Gesamterzeugung von 20% im Jahr 2023 bis 2030 auf 80% ausgebaut werden.

Parallel zum Portfolioumbau arbeitet Uniper auch darauf hin, dem Bund den Exit aus dem Kapital zu ebenen. Erst kürzlich hatte Finanzchefin Jutta Dönges im Interview der Börsen-Zeitung gesagt, dass Uniper für die Rückkehr auf Börsenparkett bereit sei.

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