Uniper plant massiven Stellenabbau
ab Düsseldorf
Nach der Übernahme durch den finnischen Versorger Fortum und dem Ausstieg aus der Kohleverstromung zieht sich Uniper aus dem Dienstleistungsgeschäft für Dritte weitgehend zurück. Damit Hand in Hand geht ein „erheblicher Personalabbau“, wie Uniper mitteilte. Das Engineering-Geschäft für Dritte im konventionellen Sektor wird demnach eingestellt, einzelne Aktivitäten sollen verkauft werden. Genaue Zahlen zum geplanten Stellenabbau gibt es noch nicht. Derzeit werden im Engineering-Geschäft grob 1100 Beschäftigte gezählt. Von dem organisatorischen Umbau wären etwa zwei Drittel, also gut 700 Köpfe, betroffen, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Inklusive der geplanten Stilllegung von Kraftwerken könnten 1200 Jobs – überwiegend in Deutschland – betroffen sein, sagte Betriebsratschef Harald Seegatz der Nachrichtenagentur Reuters.
Weltweit stehen bei Uniper 11500 Namen auf der Payroll. Fortum hält nach letzten Meldungen 76% am Grundkapital. Ende des Jahres läuft die Zusage der Finnen aus, keinen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag abzuschließen. Uniper steht auch durch Fortum unter Druck, ihre Erzeugung klimafreundlicher aufzustellen. Die Düsseldorfer wollen bis 2025 in Deutschland aus der Kohle aussteigen – mit Ausnahme des Steinkohlekraftwerks Datteln 4. Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach ist jedoch grundsätzlich bereit, mit einer neuen Bundesregierung über eine Stilllegung der Anlage vor dem geplanten Aus 2038 zu sprechen. Dafür müsste aber eine Entschädigung gezahlt werden.