IT-Chaos bei Sainsbury’s
IT-Chaos stoppt Lieferungen
von Sainsbury’s
Kontaktloses Bezahlen zeitweise unmöglich
hip London
Simon Roberts, der CEO der britischen Supermarktkette Sainsbury’s, hat sich am Wochenende gleich zweimal schriftlich bei seinen Kunden entschuldigt. „Leider werden wir nicht in der Lage sein, den Großteil unserer Online-Bestellungen für heute auszuliefern“, schrieb er in einer E-Mail vom Samstag. Der Grund dafür sei ein „technisches Problem“. Davon seien auch „Dienstleistungen in den Filialen“ betroffen.
Ansturm auf Geldautomaten
Mancherorts konnte man nicht kontaktlos bezahlen. Das wurde für Kunden zum Problem, die es gewohnt sind, einfach ihr Smartphone gegen den Kartenleser zu halten. In Großbritannien können Zahlungen von bis zu 100 Pfund kontaktlos geleistet werden. Prompt bildeten sich Schlangen an den umliegenden Geldautomaten, die alsbald leergeräumt waren. Frustrierte Einkäufer ließen ihre vollgepackten Einkaufswagen einfach vor der Kasse stehen.
„Click & Collect“ funktionierte auch nicht überall. Dabei bekommen Kunden online getätigte Bestellungen von Mitarbeitern des jeweiligen Markts eingepackt und zur Abholung bereitgestellt. Man habe für die nicht gelieferten Bestellungen kein Geld eingezogen, schrieb Roberts. Betroffene sollten für die Unannehmlichkeiten, die ihnen durch den Ausfall entstanden seien, Gutscheine erhalten. Am Sonntag meldete er sich erneut. „Alle betroffenen Systeme sind jetzt wieder online“, schrieb er. Auch die Bezahlsysteme in den Filialen seien betriebsbereit.
Anfällige Automatisierung
Mit Bargeld konnte die ganze Zeit problemlos bezahlt werden. Doch das ist für den Handel mit Kosten verbunden. Der Vorfall zeigt, wie anfällig die Systeme sind, mit deren Hilfe Verkaufsvorgänge automatisiert werden sollen. An den wenigen Kassen, die noch mit Mitarbeitern besetzt waren, bildeten sich lange Schlangen.
Wie die BBC berichtete, löste ein über Nacht aufgespieltes Software-Update das Chaos aus, von dem auch die Tochter Argos betroffen war. Auch beim Branchenprimus Tesco sei ein Teil der Online-Bestellungen nicht ausgeliefert worden, hieß es. Das Unternehmen wollte betroffene Kunden direkt kontaktieren.