Milliarden für einen Paketdienst

Advent reicht Paketdienst Evri an Apollo weiter

Der Paketdienst Evri hat einen neuen Besitzer: Der Finanzinvestor Advent reichte die einst unter dem Namen Hermes bekannte Firma für eine Milliardensumme an Apollo weiter.

Advent reicht Paketdienst Evri an Apollo weiter

Advent reicht Paketdienst Evri
an Apollo weiter

Finanzinvestor zahlt angeblich 2,7 Mrd. Pfund an Advent

hip London

Der Finanzinvestor Advent International hat den Paketdienst Evri an Apollo Global Management weitergereicht. Bis vor zwei Jahren war das Unternehmen unter dem Namen Hermes bekannt. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge zahlt die Private-Equity-Gesellschaft dafür 2,7 Mrd. Pfund an Advent. Apollo wollte sich zum Preis nicht äußern.

Es ist nicht die einzige Übernahme in der Branche. Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky ist dabei, International Distributions Services (IDS), die Muttergesellschaft des Rivalen Parcelforce, von der Börse zu nehmen. Der britische Paketdienst und die Tochter GLS gelten im Vergleich zum britischen Briefzustellgeschäft der Royal Mail als Ertragsperlen.

Kretinsky dreht auf

Wie der „Telegraph“ berichtete, will Kretinsky binnen drei bis fünf Jahren 800 Mill. Pfund in die Paketzustellung investieren. Geplant sei, 20.000 Selbstbedienungsstationen einzurichten, wie sie Amazon bereits in Form der Amazon Locker unterhält. Zudem sollen die Preise gesenkt werden.

Der kleinere Wettbewerber Yodel, der Anfang des Jahres beinahe kollabiert wäre, hat Ende Juni neue Geldgeber gefunden. Wie der Zahlungsabwickler Paypoint mitteilte, hat er „mit anderen Partnern“ ein „strategisches Investment“ in die Firma getätigt. Yodel liefert 190 Millionen Pakete jährlich aus.

Die Logistik-Plattform Shift, Solano Partners und andere Finanzinvestoren hatten das Unternehmen im Februar der Barclay-Familie abgenommen. Es zählt Argos und Very Group zu seinen Kunden.

Abschluss noch in diesem Quartal

„Evri hat eine beneidenswerte Position im Paketzustellgeschäft aufgebaut“, sagte Apollo-Partner Alex van Hoek. Der Finanzinvestor rechnet mit dem Abschluss der Transaktion noch im laufenden Quartal. Advent hatte Evri vor vier Jahren vom deutschen Versandhändler Otto erworben. Als Kaufpreis kursierten damals 1 Mrd. Euro durch die Presse.

Morgan Stanley und Rothschild organisierten Sky News zufolge den Verkaufsprozess. Angeblich hatten auch JD.com und Platinum Equity Interesse gezeigt. Die Kanzlei Sidley Austin beriet Apollo in Rechtsfragen.

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