Milliardendeal unter Immobilienportalen

Murdoch legt bei Rightmove nach

Rupert Murdochs REA Group hat ihr Angebot für das Immobilienportal Rightmove auf 6,1 Mrd. Pfund versüßt. Analysten halten das für zu wenig.

Murdoch legt bei Rightmove nach

Rupert Murdochs REA Group legt bei Rightmove nach

Übernahmeangebot auf 6,1 Milliarden Pfund erhöht

hip London

Die australische REA Group hat ihr Angebot für das führende britische Immobilienportal Rightmove auf 6,1 Mrd. Pfund erhöht. Wie das zum Firmenreich von Rupert Murdoch gehörende Unternehmen mitteilt, offeriert es den Aktionären der FTSE-100-Gesellschaft nun 770 Pence je Anteilschein. Der Kaufpreis soll teils in Aktien und teils in bar entrichtet werden.

Das mittlerweile dritte Angebot entspricht einer Prämie von knapp 40% auf den Kurs vor Bekanntwerden der Übernahmeabsicht. Es ist zudem um 9,2% höher als das vorangegangene. Man werde es mit den Beratern eingehend prüfen, hieß es dazu von Rightmove.

„In hohem Maße opportunistisch“

„Auf Grundlage der impliziten Bewertung und Struktur von REAs erstem und zweiten unverbindlichen Vorschlag haben wir diese Vorschläge als ungewiss, in hohem Maße opportunistisch und unattraktiv betrachtet“, sagte Chairman Andrew Fisher. „Der Board habe sie dementsprechend einstimmig abgelehnt.“ Der Board werde auch weiterhin im Interesse der Aktionäre handeln und „zu gegebener Zeit“ auf das jüngste Angebot antworten.

Die sinkenden Zinsen haben zu einer deutlichen Belebung am britischen Häusermarkt geführt. REA Group ist die Nummer 1 auf dem australischen Markt für Immobilienanzeigen. Der britische Markt ist etwa dreimal so groß wie der des Fünften Kontinents.

„Schritt in die richtige Richtung“

„Das verbesserte Angebot ist ein Schritt in die richtige Richtung“, schrieben die Analystinnen Jessica Pok und Melanie Yang von Peel Hunt. „Wir glauben allerdings, dass es unterhalb dessen liegt, was die Aktionäre von Rightmove für akzeptabel halten werden.“ Die Aussichten von Rightmove als selbständiges Unternehmen hätten sich verbessert.

Bei diesem Angebot entspreche der Enterprise Value dem 19,6-fachen operativen Ergebnis (Ebitda), das für 2025 erwartet werde. Aus Sicht der Analystinnen des Brokers müsste das EV/Ebitda-Multiple mindestens im unteren bis mittleren Bereich zwischen 20 und 30 liegen.

Der US-Wettbewerber Costar erwarb 2024 Onthemarket, die Nummer 3 auf dem britischen Markt. Er will die Dominanz von Rightmove erschüttern.

Keine signifikante Erhöhung erwartet

Der Analyst Sean Kealy von Liberum Capital vermutet, dass REA Capital nicht über ausreichend finanzielle Ressourcen verfügt, um ihr Angebot wesentlich zu erhöhen. Dafür spreche, dass das Unternehmen die Barkomponente des Angebots nicht nennenswert erhöht habe.

REA Group geht davon aus, dass das fusionierte Unternehmen seinen Verschuldungsgrad binnen 18 Monaten nach Abschluss der Transaktion auf einen Wert von weniger als 3,0 herunterfahren kann. Zudem will sie den Aktionären eine Dividende zahlen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.