Konsequenzen der Energiewende

Raffinerie Grangemouth schließt

Petroineos wird die schottische Raffinerie Grangemouth schließen. Die Kraftstoffnachfrage lässt bereits nach, die Anlagen sind zu alt.

Raffinerie Grangemouth schließt

Schottlands einzige Raffinerie schließt

hip London

Schottlands einzige Raffinerie schließt im kommenden Jahr. Der Betreiber, ein Joint Venture von Ineos und Petrochina, will das Werk in Grangemouth zu einem Importterminal umbauen. Dabei bleiben von den bislang 475 Arbeitsplätzen weniger als 100 übrig. Die Gewerkschaft Unite sprach von einem Akt von „industriellem Vandalismus“. Man könne mit modernen Anlagen in Afrika, Asien und Nahost nicht mithalten, begründete Petroineos die Entscheidung.

Grangemouth ist die älteste der sechs britischen Raffinerien. BP errichtete sie 1924. Von dort kommen knapp zwei Drittel des schottischen Bedarfs an Ölprodukten wie Benzin und Diesel. Seit 2011 haben die Anteilseigner Petroineos zufolge 1,2 Mrd. Dollar investiert und Verluste in Höhe von 775 Mill. Dollar eingefahren.

Nachfrage lässt nach

„Die Nachfrage nach wichtigen Kraftstoffen, die wir in Grangemouth produzieren, fängt bereits an nachzulassen“, sagte Petroineos-Chef Frank Demay. „Wenn innerhalb des kommenden Jahrzehnts das Verkaufsverbot für Diesel- und Benzin-Neuwagen in Kraft tritt, gehen wir davon aus, dass der Markt für diese Kraftstoffe weiter schrumpfen wird.“

Das Unternehmen hatte bereits im November vergangenen Jahres angekündigt, den Standort zu schließen. Seitdem wurde um seinen Erhalt gerungen. Zur Zukunft des Geländes hat die Regierung drei Optionen prüfen lassen: die Produktion von Wasserstoff mit geringem CO2-Ausstoß, die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) und von nachhaltigen Flugzeugtreibstoffen.

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