Sidara springt ab

Übernahme des Öldienstleisters John Wood Group platzt

Sidara hat die Übernahme des Öldienstleisters John Wood Group aufgegeben. Der Engineering-Dienstleister verweist auf steigende geopolitische Risiken.

Übernahme des Öldienstleisters John Wood Group platzt

Übernahme des Öldienstleisters John Wood Group platzt

Kaufinteressent verweist auf steigende geopolitische Risiken

hip London

Die Übernahme des schottischen Öldienstleisters John Wood Group durch Sidara ist geplatzt. Wie die FTSE-250-Gesellschaft aus Aberdeen mitteilte, wurde der Board vom Kaufinteressenten darüber informiert, dass er „im Lichte der steigenden geopolitischen Risiken und Ungewissheit an den Finanzmärkten“ kein Angebot abgeben werde.

Wood hatte im vergangenen Jahr die Private-Equity-Gesellschaft Apollo abblitzen lassen, die mehrere Anläufe auf das Unternehmen unternahm. Seit Mai diesen Jahres wies der Board mehr als ein Angebot von Sidara zurück. Auf Grundlage des zuletzt genannten Preis von 230 Pence je Aktie zeigte er sich jedoch verhandlungsbereit. Im Juli wurde die Frist zur Abgabe eines verbindlichen Angebots verlängert, nachdem sich Sidara mehr Zeit ausbedungen hatte.

Aktivisten an Bord

Shareholder-Aktivisten wie der ehemalige Elliott-Manager Frank Tuil, der sich Anfang 2022 mit seinem Anlagevehikel Sparta Capital bei Wood eingekauft hatte, dürften alles andere als erfreut sein. Schließlich entsprachen die 230 Pence einer Prämie von mehr als 50% auf den Kurs vor Bekanntwerden des Übernahmeinteresses von Sidara, die nach britischem Übernahmerecht nun für sechs Monate kein erneutes Angebot abgeben darf.

Sidara ist der Handelsname von Dar Al-Handasah. Das 1956 von vier Professoren der American University of Beirut gegründete Engineering- und Projektmanagement-Unternehmen hat mittlerweile mehr als 20.000 Mitarbeiter. Es ist mit 308 Niederlassungen in 60 Ländern vertreten. Zu den Marken, die sich unter seinem Dach tummeln, gehören das Architekturbüro Perkins & Will und der Projektmanager Currie & Brown.

Weiterhin Büro in Beirut

Sidara unterhält weiterhin ein Büro in Beirut. In der Region droht eine weitere Eskalation der Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. Zudem kündigte Iran eine „harte Bestrafung“ Israels für die Tötung des Hamas-Führers Ismail Hanija an.

Wood ließ sich von J.P. Morgan Cazenove und Morgan Stanley beraten. Sidara stand die Kanzler Allen Overy Shearman & Sterling zur Seite.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.