Hauptziel für Venture Capital

Großbritannien zieht Risikokapital an

Nach Großbritannien ist im ersten Halbjahr mehr Venture Capital geflossen als nach Deutschland und Frankreich zusammen. Energie-Start-ups waren bei Investoren besonders gefragt.

Großbritannien zieht Risikokapital an

Großbritannien Hauptziel für Risikokapital in Europa

Energie-Start-ups sammeln mehr ein als Fintechs

hip London

Britische Firmen haben im ersten Halbjahr mehr als doppelt so viel Risikokapital eingesammelt als ihre deutschen und französischen Pendants. Zu diesem Ergebnis kommt der Datenanbieter Dealroom in seinem gerade erst vorgelegten Bericht zur Venture-Capital-Aktivität in Europa, Nahost und Afrika.

Die Start-ups aus dem Vereinigten Königreich zogen 9,4 Mrd. Dollar an, deutsche und französische Unternehmensgründer kamen auf jeweils 4,3 Mrd. Dollar. Es folgten Firmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die 2,5 Mrd. Dollar auf sich vereinigen konnten, und Israel (1,8 Mrd. Dollar). Alles in allem flossen drei Fünftel des Risikokapitals in die vier größten Zielländer.

Künstliche Intelligenz im Fokus

Zu den größten Finanzierungsrunden gehörte die Kapitalmaßnahme des KI-Start-ups Wayve, das sich auf herstellerunabhängige Systeme für selbstfahrende Autos spezialisiert hat. Auch das Kredittechnologie-Unternehmen Abound únd die Energiespeicherfirma Highview Power, bei der UK Infrastructure Bank und die British-Gas-Mutter Centrica investiert sind, sammelten große Summen ein.

Die Energiebranche lag in der Gunst der Investoren vorn, gefolgt von Fintech und der Gesundheitsbranche (Biotechnologie). Beliebtestes Segment war generative Künstliche Intelligenz. Neben Wayne fielen auch die Geldbeschaffungsmaßnahmen von Mistral und Poolside AI in diese Kategorie. Alles in allem floss fast ein Fünftel des Risikokapitals (18%) in KI-Firmen. Auch Elektromobilität und Wasserstoff waren beliebte Anlagethemen.

London uneinholbar vorn

Europäische Start-ups sammelten im zweiten Quartal 15,6 Mrd. Dollar ein. Das waren 14% mehr als im Auftaktquartal und 12% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. London lag uneinholbar vorn, was die Investitionen angeht. Berlin und München schafften es in die Top 10 der führenden europäischen Risikokapital-Destinationen.

Daten der British Business Bank zufolge zog Großbritannien an Indien vorbei und ist mittlerweile der drittgrößte Risikokapitalmarkt der Welt nach den Vereinigten Staaten und China.

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