Von Lisa Schmelzer, FrankfurtSeit Jahren beklagen amerikanische und europäische Fluglinien den unlauteren Wettbewerb, dem sie ihrer Ansicht nach mit den Konkurrenten aus den Golfstaaten ausgesetzt sind. Diese seien staatlich subventioniert und können deshalb, ohne groß aufs Geld zu achten, in ihre Expansion investieren. Die Wettbewerber in ihre Schranken weisen konnten Lufthansa, Delta Air Lines und Co. bisher nicht, das könnte jetzt aber die neue US-Verwaltung erledigen. Denn die US-Behörden haben einige Nahost-Airlines aufgefordert, den Passagieren im Handgepäck die Mitnahme von Laptops, Tablet-Computern und Kameras zu untersagen, die größer als ein Mobiltelefon sind. Hintergrund sei die Bedrohung durch Terroristen. Die Elektronikgeräte können allerdings als Gepäck aufgegeben werden. Spätestens mit dieser Einschränkung wird klar, dass es eben nicht um Flugsicherheit geht – denn die UN-Luftfahrtorganisation ICAO empfiehlt, Geräte mit leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterien aufgrund ihrer latenten Feuergefahr mit in die Kabine zu nehmen, weil ein eventuell ausbrechendes Feuer dort leichter gelöscht werden kann als im Frachtraum.Bei den von dem Elektrobann betroffenen zehn Flughäfen handelt es sich unter anderem um die Drehkreuze von Emirates, Qatar Airways und Etihad – deren Geschäft Richtung USA könnte nun leiden, wovon wiederum US-Airlines und europäische Gesellschaften profitieren dürften. Großbritannien prüft ein ähnliches Verbot, wobei Katar und die Vereinigten Emirate hier nicht betroffen sind. British Airways fliegt anders als die US-Airlines sowohl nach Abu Dhabi als auch nach Dubai, zudem ist Qatar Airways Großaktionär der British-Airways-Mutter IAG.——–Die Wettbewerber in ihre Schranken weisen, das könnte jetzt die neue US-Verwaltung erledigen.——-