USA decken sich mit Coronamittel Remdesivir ein

Börsen-Zeitung, 2.7.2020 dpa-afx Washington - Die US-Regierung hat sich einen Großteil der bis September anvisierten Produktionsmenge des Coronamittels Remdesivir gesichert. Eine Vereinbarung mit dem Biotechkonzern Gilead sieht laut...

USA decken sich mit Coronamittel Remdesivir ein

dpa-afx Washington – Die US-Regierung hat sich einen Großteil der bis September anvisierten Produktionsmenge des Coronamittels Remdesivir gesichert. Eine Vereinbarung mit dem Biotechkonzern Gilead sieht laut US-Gesundheitsministerium den Erwerb von Wirkstoffdosen für mehr als 500 000 Behandlungen vor. Das entspreche 100 % der geplanten Produktionsmenge für Juli sowie jeweils 90 % für August und September. Remdesivir gilt als eines der aussichtsreichsten Mittel bei schweren Coronasymptomen. Es kann Studien zufolge den Krankenhausaufenthalt bei Covid-19 verkürzen. Eine fünftägige Behandlung mit Remdesivir werde bei Bestellung durch die US-Regierung 2 340 Dollar pro Patient kosten. Dieser Nettobetrag ist auch für Deutschland geplant.Zur Frage, ob durch die Vereinbarung die Versorgung mit dem Wirkstoff in Europa gefährdet sei, wollte sich ein Gilead-Sprecher nicht äußern. Die Bundesregierung rechnet auch nach dem US-Großeinkauf nicht mit einem Engpass bei dem Coronamittel. Man habe sich das Medikament frühzeitig für die Therapie von Coronapatienten gesichert, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch. Derzeit gebe es genügend Reserven. Mit der erwarteten Zulassung des Mittels für den europäischen Markt sei zudem die Verpflichtung für den Hersteller verbunden, “in angemessenem Umfang zu liefern”. Man gehe davon aus, dass die Firma dieser Verpflichtung nachkommen werde. Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt, zeigte hier aber eine zu geringe Wirkung.