Telefahren

Vay sammelt 95 Mill. Dollar ein

Das Berliner Start-up Vay testet seit zwei Jahren ferngesteuerte Autos im Stadtverkehr. Jetzt haben die Gründer knapp 100 Mill. Dollar bei Investoren eingesammelt, um den Start eines eigenen Leihwagenangebots zu beschleunigen.

Vay sammelt 95 Mill. Dollar ein

sp Berlin

Das Berliner Start-up Vay steigt zu einer der am besten finanzierten europäischen Nachwuchsfirmen auf, die sich mit der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen beschäftigen. Die 2018 noch unter dem Namen Ree Technology gegründete Firma hat 95 Mill. Dollar bei Investoren wie Kinnevik, Coatue und Eurazeo eingesammelt. Auch Altinvestoren wie Atomico und Creandum ziehen mit. Kinnevik-Haupteigentümerin Cristina Stenbeck und Twitter-Chairman Patrick Pichette gehören ebenso zu den Investoren wie die vier Berliner Adressen Project A Ventures, Visionaries Club, La Famiglia, und Signal Ventures Capital. Zur Bewertung macht das Unternehmen keine Angaben.

Die frischen Mittel wollen die Gründer Thomas von der Ohe, Bogdan Djukic und Fabrizio Scelsi unter anderem für den Start eines eigenen Leihwagenangebots in Hamburg nutzen. Dabei setzt das Berliner Start-up auf ferngesteuerte Autos, die scheinbar autonom zum Kunden kommen. Die „Telefahrer“ von Vay sehen über Kameras alles, was rund um das Auto passiert, und können so lenken, Gas geben oder bremsen. Nutzer bekommen das Auto per Fernsteuerung geliefert, übernehmen dann aber selbst das Steuer und fahren eigenständig zu ihrem Ziel, wo sie wieder an den Telefahrer abgeben. Dieses Angebot werde billiger sein als Mitfahrdienste und sei ein Schritt hin zu weiteren autonomen Diensten, sagte Mitgründer von der Ohe, der vor der Gründung von Vay für die US-Firma Zoox an Roboterwagen arbeitete.