Veolia lanciert Kapitalerhöhung
wü Paris
Der Umweltdienstleister Veolia Environnement beginnt mit den konkreten Vorbereitungen für die Übernahme seines Wettbewerbers Suez. Er kündigte deshalb die Lancierung einer Kapitalerhöhung über 2,5 Mrd. Euro an. Sie soll einen Teil der geplanten Akquisition finanzieren. Veolia hält bereits 29,9% des Suez-Kapitals und muss für das Übernahmeangebot für die ausstehenden 70% rund 9 Mrd. Euro ausgeben.
Veolia will die neuen Aktien zum Bezugspreis von 22,70 Euro ausgeben. Das entspräche einem Abschlag von 19,1% im Vergleich zum Schlusskurs von Dienstag, erklärte der Umweltdienstleister. Am Mittwoch betrug der Schlusskurs 29 Euro. Die Zeichnungsfrist für die neuen Aktien läuft vom 21. September bis zum 1. Oktober. Sie sollen dann am 8. Oktober zugeteilt werden.
Neben der Kapitalerhöhung will Veolia die Übernahme auch mit Hilfe der Einnahmen aus der Abspaltung der neuen Suez-Gesellschaft finanzieren, die Geschäfte des übernommenen Wettbewerbers mit einem Jahresumsatz von 7 Mrd. Euro umfasst. Dazu gehören das Wasser- und das Abfallgeschäft von Suez in Frankreich sowie einige internationale Aktivitäten. Sie sollen an ein Konsortium gehen, dem die Investmentfonds Meridiam und Global Infrastructure Partners (GIP) sowie die staatliche französische Bank Caisse des dépôts (CDC) angehören.
Die französische Börsenaufsicht Autorité des marchés financiers (AMF) hat das Übernahmeangebot Veolias für die ausstehenden Anteile an Suez offiziell am 29. Juli lanciert. Doch die übrigen Suez-Aktionäre hätten keinen Grund, ihre Anteile sofort abzugeben, da sie vor Ende des Jahres kein Geld sehen würden, meinen Beobachter. Denn das grüne Licht der Wettbewerbsbehörden für die Akquisition steht noch aus. Brüssel muss sich nun dazu äußern, ob das Dossier vollständig ist. Dies könnte Anfang Oktober geschehen, heißt es in Paris. Danach dürfte Veolia Mitte oder Ende Oktober den Wettbewerbsbehörden eine offizielle Mitteilung zu der Übernahme machen. Danach haben diese sieben Wochen Zeit für eine Bewertung.