Der Wohnimmobilienkonzern Vonovia kündigt eine Dividendenkürzung auf 0,85 Euro an. Mit diesem Vorschlag gehen Vorstand und Aufsichtsrat in die Hauptversammlung am 17. Mai. Für das Geschäftsjahr 2021 hatte Deutschlands größter Vermieter 1,66 Euro je Aktie ausgezahlt.

„Wir erwarten auf der Ertragsseite weiterhin eine stabile Entwicklung“, wird Vorstandschef Rolf Buch in der am Donnerstagabend nach Börsenschluss veröffentlichten Mitteilung zitiert. Eine Gruppe von Aktionären wünsche Dividendenkontinuität, eine andere fordere besondere Kapitaldisziplin. „Beides ist gleichermaßen wichtig“, meint Buch. Grundsätzlich halte Vonovia daran fest, 70 % des operativen Gewinns (Funds from Operations, FFO) nach Minderheiten auszuschütten.

Den Bestand hat der Dax-Konzern im zweiten Halbjahr 2022 um 3,9 % abgewertet. Im Gesamtjahr habe sich aufgrund der Investitionen in die energetische Sanierung ein Wertzuwachs im Wohnportfolio von 0,5 % ergeben. Zum Jahresende verfügte Vonovia über 549 000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich.

Im Ausblick stellt Vonovia zwischen 1,75 Mrd. und 1,95 Mrd. Euro FFO in Aussicht. Diese Prognose bleibt klar hinter dem 2022er Wert von 2,04 Mrd. Euro (+20,1 %) zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird auf 2,6 Mrd. bis 2,85 Mrd. Euro veranschlagt, was nahe am Vorjahresbetrag von 2,76 Mrd. Euro liegt. Für das Development-Segment kündigt Vonovia einen „deutlichen“ Ebitda-Rückgang an – Folge des Abbremsens der Neubauaktivitäten. Für Modernisierung und Neubau sind noch 850 Mill. Euro budgetiert. Die Bochumer haben angekündigt, 2023 keine neuen Wohnungsprojekte in Angriff zu nehmen. Begonnene Vorhaben werden fortgeführt, so dass für 2023 die Fertigstellung von 3 450 Wohnungen geplant ist.