Vossloh kauft Betonschwellenhersteller Sateba
Vossloh kauft den Betonschwellenhersteller Sateba
Preis bei 450 Mill. Euro – Kapitalerhöhung erwogen
hek Frankfurt
Der Bahninfrastrukturkonzern Vossloh übernimmt den französischen Betonschwellenproduzenten Sateba. Der Transaktion liegt ein Unternehmenswert, also einschließlich Schulden, von 450 Mill. Euro zugrunde. Finanzieren will Vossloh den Erwerb durch einen Brückenkredit und ein langfristiges Darlehn. Zudem erwägt das Management eine Kapitalerhöhung um bis zu 10%. Die im Small-Cap-Index SDax vertretene Aktie zeigt sich wenig beeindruckt. Die Notierung gab am Mittwoch im Handelsverlauf leicht nach.
Wie Vossloh mitteilt, dürfte Sateba im laufenden Geschäftsjahr auf 340 Mill. Euro Umsatz kommen. Darin ist der unlängst erworbene belgische Betonschwellenhersteller De Bonte enthalten. Sateba hat ihren Sitz in Paris. Das Unternehmen beschäftigt 1.120 Mitarbeiter. Es verfügt über 19 Produktionsstandorte in zehn europäischen Ländern. Die Fertigungskapazität liegt bei vier Millionen Gleis- und Weichenschwellen im Jahr.
Towerbrook verkauft
Die Akquisition erfolgt über die Tochtergesellschaft Vossloh France. Verkäufer ist die Private-Equity-Gesellschaft Towerbrook Capital Partners. Der Erwerb werde sich positiv auf das Ergebnis je Aktie auswirken, versichert Vossloh. Er trage bei zum Erreichen des Langfristziels einer zweistelligen Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern. Der Kaufpreis entspreche dem Sieben- bis Achtfachen des für das Geschäftsjahr 2025 erwarteten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Der Vollzug wird für Frühjahr 2025 erwartet.
Die Brückenfinanzierung soll den Angaben zufolge überwiegend durch langfristiges Fremdkapital abgelöst werden. Bei „Vorliegen geeigneter Marktbedingungen“ plant das Unternehmen aus Werdohl im Sauerland eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts. Der Großaktionär – das sind Nadia Thiele und der Testamentsvollstrecker für den Nachlass des verstorbenen Heinz Hermann Thiele – wolle sich an der Kapitalaufstockung mindestens im Verhältnis seines Anteils von 50,1% beteiligen. Der Leverage, also das Verhältnis von Nettofinanzschulden zu Ebitda, soll nach der Transaktion weiter deutlich unter 2,75 liegen.
„Vertrauter Geschäftspartner“
Vosslohs Betonschwellengeschäft konzentriert sich bisher auf Nordamerika und Australien. Die Sateba-Übernahme erweitere das Portfolio nun auch in Europa, heißt es. Das Geschäftsfeld Tie Technologies, in das die neue Tochter integriert wird, wachse auf mehr als 500 Mill. Euro Jahresumsatz.
Sateba sei seit langem ein „wichtiger und vertrauter Geschäftspartner“, heißt es in der Mitteilung.