VW macht Ladestationen börsenfit
Reuters Hamburg
Im Zuge der stärkeren Orientierung am Kapitalmarkt will Volkswagen auch sein Geschäft mit Ladestationen und dazugehörigen Dienstleistungen für E-Autos börsenfit machen. „Wir wollen wachsen und uns werthaltig für den Konzern entwickeln. Langfristig halten wir uns alle Optionen bis hin zu einem IPO offen“, sagte die Leiterin des Bereichs „Laden und Energie“, Elke Temme, in einem Reuters-Interview. Damit rückt die Sparte in die Reihe der Geschäftsbereiche und Marken auf, die auf Geheiß von Konzernchef Oliver Blume sogenannte virtuelle Equity Stories entwickeln.
Volkswagen hat seine Konzern-Aktivitäten im Bereich Energie, Ladeservices, -Equipment und -Infrastruktur markenübergreifend unter der Leitung der ehemaligen RWE-Managerin Temme zusammengefasst. Mit steigenden Zulassungszahlen von E-Autos bekommt das Geschäft immer mehr Bedeutung. „Die Bäume wachsen derzeit nirgendwo in den Himmel. Aber das Potenzial ist riesig“, ist die gebürtige Wolfsburgerin überzeugt. „Laden wird das neue Tanken.“
Blume lässt die Marken des Konzerns derzeit virtuelle Aktienplatzierungen durchlaufen, eine Art Trockenübung, bei der dem jeweiligen Management ein Bankenteam sowie Berater von McKinsey zur Seite stehen. Ziel ist, das Ertragspotenzial zu heben, das in den Sparten steckt. Dadurch soll Europas größte Autogruppe insgesamt profitabler werden und an der Börse stärker wahrgenommen werden. Vorbild ist Porsche, von Volkswagen gerade erfolgreich an die Börse gebracht.