Wachstumsdynamik von Villeroy & Boch lässt nach
md Frankfurt
Villeroy & Boch hat im dritten Quartal den Umsatz leicht und die Ergebnisse kräftig gesteigert. Die Prognose für das Jahr wurde bestätigt. Wie aus dem Zwischenbericht des Badausstatters und Geschirrherstellers hervorgeht, sind die Konzernerlöse im Vergleich zur Vorjahreszeit um 1,3% auf 238 Mill. Euro gestiegen. Die zuvor insgesamt gute Umsatzentwicklung sei durch die infolge der hohen Inflation einsetzende Konsumzurückhaltung im Verlauf des dritten Quartals etwas gebremst worden, teilt das Unternehmen mit.
In den ersten neun Monaten setzte Villeroy & Boch 728 Mill. Euro (inklusive Lizenzerlösen) und damit 6,4% mehr um als in der Vorjahreszeit. Auf wechselkursbereinigter Basis sei ein Wachstum von 4,8% erzielt worden. Der Auftragsbestand belief sich zum 30. September auf fast 172 Mill. Euro und lag um 6,5 Mill. über dem Vorjahresstand. Davon entfielen 141 Mill. auf den Unternehmensbereich Bad & Wellness (u. a. keramische Küchenspülen und WCs, Bade- und Duschwannen, Badmöbel) und 31 Mill. auf Dining & Lifestyle (Geschirr, Gläser, Bestecke und andere Küchenaccessoires).
Der Betriebsgewinn (Ergebnis vor Zinsen und Steuern; Ebit) zog im dritten Quartal um 9,5% auf 23 Mill. Euro an. Nach neun Monaten liegt das operative Ergebnis bei 64,3 Mill. Euro und damit ein Zehntel höher als vor Jahresfrist. Der Anstieg basiere vor allem auf der guten Umsatzentwicklung, welche die zusätzlichen Kostenbelastungen durch die stark gestiegenen Material- und Energiekosten kompensiert habe. Villeroy & Boch ist als Keramikproduzent ein großer Verbraucher von Erdgas. Zudem habe die Verschiebung der Betriebsferien in den Werken in Deutschland und Ungarn vom Sommer in den Dezember 2022 einen positiven Ergebniseffekt.
Der Nettogewinn nach Minderheiten wird für das abgelaufene Quartal mit 14 Mill. Euro angegeben; ein Anstieg im Jahresvergleich um 14%. Nach neun Monaten liegt der Periodengewinn bei 44 (39) Mill. Euro. Der Ausblick auf das Gesamtjahr ist unverändert: Im Februar hatte Villeroy & Boch für 2022 ein Wachstum des Umsatzes von 5 bis 6% und des Betriebsergebnisses von 5% bis 10% vorausgesagt. Im Juli hatte der Vorstand erklärt, die oberen Enden der Prognosespannen erreichen zu können. 2021 hatte der Konzern mit 93 Mill. Euro den höchsten operativen Gewinn seit dem Gang an die Börse im Juni 1990 erzielt. Der Umsatz lag bei 945 Mill. Euro.
Villeroy & Boch | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
9 Monate | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 728 | 685 |
Bad & Wellness | 506 | 478 |
Dining & Lifestyle | 220 | 205 |
Betriebsergebnis (Ebit) | 64 | 59 |
Nettogewinn | 44 | 39 |
Operativer Cashflow | 24 | 55 |
Investitionen (Capex) | 19 | 12 |
Eigenkapitalquote (%) | 36,5 | 28,5 |
Börsen-Zeitung |