Walmart steigt bei Roboterwagenfirma ein
dpa-afx Redmond
Der US-amerikanische Supermarktriese Walmart hat sich bei der Roboterwagenfirma Cruise eingekauft. Die Tochter des Autokonzerns General Motors (GM) weitete dafür ihre jüngste Finanzierungsrunde von 2,0 Mrd. auf 2,75 Mrd. Dollar aus. Neben Walmart hätten sich auch weitere Investoren beteiligt, teilte Cruise mit.
Mit der Investition weiten die beiden Giganten des US-Einzelhandels – Amazon und Walmart – ihre Rivalität auf das Zukunftsgeschäft mit Roboterwagen aus. Amazon kaufte im vergangenen Jahr das Start-up Zoox, das Technologie für selbstfahrende Autos entwickelt, und ist Investor der Firma Aurora, die auch an autonomen Lastwagen arbeitet. Cruise will Robotaxis ohne Fahrer auf die Straße bringen; als erste Städte wurde San Francisco und Dubai angekündigt.
Die Handelskonzerne können von der Technologie z. B. mit selbstfahrenden Lieferfahrzeugen profitieren. Branchenexperten stellen sich aber auch Geschäftsmodelle vor, bei denen Einzelhändler Kunden ohne Auto oder Führerschein Robotaxi-Fahrten zu ihren Läden spendieren. Das könnte wiederum für Walmart interessant sein.
Unter den Anteilseignern von Cruise befinden sich u. a. der japanische Autobauer Honda und Microsoft. Die Firma sammelte inzwischen mehr als 8 Mrd. Dollar bei Investoren ein und wurde in der jüngsten Finanzierungsrunde mit 30 Mrd. Dollar bewertet.
Viele Wettbewerber
Cruise ist einer von mehreren Entwicklern von Technologie zum autonomen Fahren, die sich Hoffnungen auf einen Platz in künftigen Fahrzeugen machen. Dazu gehören auch große Autobauer und Branchenzulieferer, die Google-Schwesterfirma Waymo, Apple, die Intel-Tochter Mobileye und diverse Start-ups.
Ebenfalls am Donnerstag sammelte Tusimple, ein US-amerikanischer Entwickler selbstfahrender Lastwagen, 1,35 Mrd. Dollar bei einer Aktienplatzierung ein.