ahe Brüssel – Ungeachtet der Reise der deutschen Automanager nach Washington wächst in Brüssel die Sorge, dass US-Präsident Donald Trump schon bald neue Zölle verhängen wird. Nachdem in den vergangenen Tagen aus der EU-Kommission schon Warnungen gekommen waren, sagte jetzt auch der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europaparlament, Bernd Lange: “Ich rechne damit, dass wir demnächst Zölle auf Autos bekommen werden.” Der SPD-Handelsexperte verwies vor Journalisten in Brüssel darauf, dass auch in den Gesprächen, die er mit der US-Administration führe, seit den Midterm-Wahlen deutlich schärfere Töne angeschlagen würden. Die Deeskalation des Konflikts, die EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker bei seinem Besuch bei Trump im Juli erreicht habe, habe knapp ein halbes Jahr getragen, verflüchtige sich aktuell aber wieder.Nach Angaben von Lange wird die EU bei der Einführung von Autozöllen mit neuen Zöllen auf US-Produkte antworten. “Die Abwehrmaßnahmen liegen fertig in der Schublade”, betonte er. Diese würden den Gegenmaßnahmen der EU auf die US-Stahl- und Aluminiumzölle ähneln und ebenfalls sektorspezifische und in bestimmten US-Wahlkreisen wichtige Produkte treffen. Welche dies genau sein werden, wollte Lange nicht sagen. Als Reaktion auf die Stahlzölle hatte Brüssel US-Einfuhren im Wert von 2,8 Mrd. Euro mit Zöllen belegt. Betroffen waren unter anderem auch Bourbon und Harley-Davidson-Motorräder.