Bauzulieferer

Wienerberger baut Ergebnis aus

Der Ziegelhersteller Wienerberger hat die Gewinnprognose für 2022 leicht angehoben und will bei der Dividende deutlich draufsatteln.

Wienerberger baut Ergebnis aus

hek Frankfurt – Der Ziegelhersteller Wienerberger hat dank einer guten Nachfrage einen Gewinnsprung erzielt und schlägt eine Dividendenerhöhung um 0,15 Euro auf 0,75 Euro je Aktie vor. Für das laufende Jahr peilt das österreichische Unternehmen einen Ergebnisanstieg vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 12 bis 15 % auf 750 Mill. bis 770 Mill. Euro an. Die Kosteninflation soll durch Preisanhebungen aufgefangen werden. Von den beiden Akquisitionen Meridian Brick in Nordamerika und Floplast in Großbritannien erwartet das Management laut einer Firmenmitteilung 2022 60 Mill. Euro Ergebnisbeitrag.

Im vergangenen Jahr hatte Wienerberger mit Lieferengpässen in der Beschaffung und Verteuerungen von bis zu 50 % zu tun. Durch effektives Supply-Chain-Management sei es gelungen, lieferfähig zu bleiben und die Kostensteigerung zu managen, teilt Wienerberger mit. Der Konzern hat sich in den vergangenen Jahren neu ausgerichtet zu einem „Komplettanbieter von innovativen, smarten Systemlösungen“. Die Wiener stellen Ziegel, Tondachziegel, Betonflächenbefestigungen und Rohrsysteme her. 49% des Umsatzes stammen aus dem Wohnungsneubau, 29 % aus Renovierungen und 22 % aus dem Infrastrukturmarkt.

Wienerberger sei organisch und anorganisch gewachsen, sagt Vorstandschef Heimo Scheuch. Eine hohe Kapazitätsauslastung, Produktinnovationen, der Fokus auf Nachhaltigkeit und Übernahmen hätten zu den Resultaten beigetragen. Sie zeigten, dass die Strategie widerstandsfähig sei. Der Umsatz legte im abgelaufenen Jahr um 18 % auf knapp 4 Mrd. Euro zu, das Ebitda kam um 24 % auf 694 Mill. Euro voran. Unter dem Strich hat sich der Gewinn auf 311 (88,5) Mill. Euro mehr als verdreifacht. Die operative Marge stieg von 16,9 % des Umsatzes auf 17,5 %. Der freie Cashflow wurde um 6 % auf 421 Mill. Euro ausgebaut. Der Gaseinkauf ist weitgehend ge­hedgt. Für 2022 seien 89 %, für das Folgejahr 73 % und für 2024 dann 55 % abgesichert, geht aus der Präsentation hervor.

Laut Stifel Research liegen die jüngsten Ergebnisse deutlich über den Konsensschätzungen. Die Prognose für 2022 sei im Vergleich zum Kapitalmarkttag im November leicht angehoben worden. Damals hatte Wienerberger 740 Mill. bis 760 Mill. Euro Gewinn avisiert.

Für 2022 stellt sich Wienerberger auf eine weiter gute Nachfrage im Bereich Wasser- und Energiemanagement sowie im Neubau- und Renovierungsmarkt ein, verweist aber auch auf die instabile geopolitische Lage und Lieferengpässe bei Rohstoffen. Für Instandhaltung will der Konzern 135 Mill. Euro ausgeben, für Wachstumsinvestitionen sind 160 Mill. Euro budgetiert.

Wienerberger
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20212020
Umsatz39713355
Ebitda*671559
Nettoergebnis31189
Ergebnis je Aktie (Euro)2,750,79
Dividende (Euro)0,750,60
Free Cashflow421397
Nettoschulden1135882
*) auf vergleichbarer BasisBörsen-Zeitung