Erneuerbare Energien

Windbranche für heimische Fertigung

Die Offshore-Windenergiebranche und die maritime Wirtschaft verlangen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) staatliche Hilfe für eine möglichst große heimische Fertigung der Windkraftanlagen.

Windbranche für heimische Fertigung

dpa-afx Hamburg – Die Offshore-Windenergiebranche und die maritime Wirtschaft verlangen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) staatliche Hilfe für eine möglichst große heimische Fertigung der Windkraftanlagen. Es sei für die Akzeptanz der Energiewende auf See „nicht mehr vermittelbar, wenn riesige Komponenten für Windparkprojekte überwiegend im Ausland gebaut werden und weite Transportwege hinter sich bringen, bevor sie in Nord- oder Ostsee installiert werden“, heißt es in einem von fünf Verbänden verfassten Brief an den Minister.

Um das zu verhindern, schlagen sie vor, die Ausschreibung von Windparks auf See an entsprechende „qualitative Kriterien“ zu knüpfen. Diese böten dann auch Anreize, Transportwege für Komponenten „kurz und damit klimafreundlich zu halten“.

Auch sei der Anteil der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in der – an die Ausschreibung geknüpften – Projektbeschreibung ein sinnvolles Kriterium, um die maritime Wirtschaft in Deutschland zu fördern, schreiben die Verbände. Zudem solle im Ausschreibungsverfahren sichergestellt werden, dass während der Errichtung und bei Betrieb, Service, Nachrüstung (Re­powering) und Rückbau nur qualifizierte Beschäftigte eingesetzt werden. „Auch dies stärkt die gesellschaftliche Akzeptanz“, so die Branchenvertreter. So ließe sich im Interesse von Klimaschutz und heimischer Beschäftigung eine „nachhaltige Entwicklung der Zulieferindus­trie“ erreichen. In ihrem Brief stellen die Verbände Kernforderungen an den von der Bundesregierung ge­planten beschleunigten Ausbau der Windenergie auf See.

Dazu zählt angesichts des verbreiteten Fachkräftemangels eine Qualifizierungs- und Ausbildungsoffensive, die auch aus einem Teil der Ausschreibungserlöse für neue Windparks finanziert werden solle. „Durch den Stillstand beim Ausbau der letzten Jahre sind in Deutschland Arbeitsplätze weggefallen, tausende Fachkräfte in andere Branchen gewechselt oder in prosperierende internationale Märkte abgewandert“, so die Verbände. Zudem müssten die Werft- und Hafenstandorte als „entscheidende Drehscheibe für Nachhaltigkeit im Offshore-Wind-Ausbau“ ertüchtigt werden.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.