Wizz Air expandiert und landet in den roten Zahlen
lis Frankfurt
Die ungarische Billig-Airline Wizz Air könnte auch im laufenden Geschäftsjahr in den roten Zahlen landen, nachdem das Vorjahr mit einem Verlust abgeschlossen wurde. Die Fluggesellschaft hat im von der Corona-Pandemie geprägten Geschäftsjahr 2020/21 (per 31. März) unterm Strich einen Fehlbetrag von 482 Mill. Euro ausgewiesen, wie Wizz Air jetzt mitteilte. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 345 Mill. Euro erzielt worden. Die Erlöse sanken um 73% auf 739 Mill. Euro.
„Wenn wir keine beschleunigte und dauerhafte Aufhebung der Coronabeschränkungen sehen, erwarten wir auch für das Geschäftsjahr 2022 einen Nettoverlust“, sagte Konzernchef Jozsef Varadi. Das Unternehmen stehe vor einem weiteren „Übergangsjahr“ und rechne damit, im laufenden Auftaktquartal mit etwa 30% seiner Vorkrisenkapazität zu fliegen. Erst im Geschäftsjahr 2022/23 werde man zum vollen Flugplan zurückkehren.
Trotz der anhaltenden Unsicherheiten haben Wizz Air und andere Low-Cost-Konkurrenten die Coronakrise genutzt, um neue Strecken zu eröffnen. Die ungarische Airline fliegt derzeit 43 Flugplätze an; vor der Pandemie waren es 25. Zudem wuchs die Flotte bis zum Jahresende um 16 Flieger auf insgesamt 137 Maschinen. Während des Geschäftsjahres stieg der Marktanteil in Mittel- und Osteuropa von 18% auf 21%.
Analysten bescheinigen dem Unternehmen eine solide Liquiditätsposition von rund 1,6 Mrd. Euro. Zuletzt wurden im Quartal rund 84 Mill. Euro verbrannt. Ermutigend seien die Buchungstrends, urteilt das Analysehaus Bernstein. In der letzten Woche im Mai verzeichnete die Gruppe verkaufte Umsätze von rund 70% des Niveaus von 2019, gegenüber ca. 40% zu Beginn des Monats.