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Wohnungen bleiben vielerorts auf absehbare Zeit knapp

Der Einbruch des Neubaus und ein steigender Bedarf führen insbesondere in Großstädten zu chronischen Engpässen am Mietwohnungsmarkt. Preise und Bestandsbewertungen haben sich stabilisiert.

Wohnungen bleiben vielerorts auf absehbare Zeit knapp

Immobilienmarkt

Wohnungen bleiben auf absehbare Zeit knapp

hek Frankfurt

Auf den Wohnungsmärkten vieler Großstädte ist keine Entspannung in Sicht. Das liegt nicht nur am ins Stocken geratenen Neubau, sondern auch an der Zuwanderung und der Zunahme der Ein- und Zweipersonenhaushalte. Letzteres hängt unter anderem mit Trends wie der Alterung der Bevölkerung und der Vereinzelung zusammen.

Laut den Angaben in einer Präsentation des Immobilienkonzerns Vonovia, die auf einem Trendszenario des Statistischen Bundesamts beruhen, wird es 2035 in Deutschland insgesamt 43,2 Millionen Haushalte geben, 1,9 Millionen mehr als 2023.

Neubau schrumpft

Der Wohnungsbau ist in den vergangenen Jahren infolge zusätzlicher Vorschriften, gestiegener Materialpreise und höherer Hypothekenzinsen immer teurer geworden. Das Ifo-Institut aus München rechnet für 2026 mit nur 175.000 fertiggestellten Wohneinheiten. Den Bedarf bis 2030 hingegen veranschlagt das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in einer aktuellen Studie auf rund 320.000 neue Wohnungen pro Jahr in Deutschland.

Schuldenpläne verteuern Neubau

Die Schuldenpläne des Bundes dürften den Neubau weiter verteuern. Zum einen über steigende Zinsen, zum anderen über den zusätzlichen Bedarf an Bauarbeitern und Baustoffen.

In Deutschland gibt es etwa 25 Millionen Mietwohnungen. Knapp zwei Drittel gehören Privatpersonen und gut ein Fünftel der öffentlichen Hand und Genossenschaften. Die häufig im Fokus stehenden privatwirtschaftlichen Unternehmen haben eine vergleichsweise geringe Bedeutung – ihr Anteil bewegt sich bei 15%.

Transaktionspreise stabilisieren sich

Die Preise für Wohnimmobilien haben sich zuletzt erholt. Das Statistische Bundesamt meldet für das vierte Quartal 2024 einen Anstieg um durchschnittlich 1,9% zum Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr verbleiben aber noch Rückgänge von 1,5% für Eigentumswohnungen und 3,0% für Mehrfamilienhäuser, wie der Immobilienpreisindex Greix zeigt, der auf notariell beglaubigten Verkäufen basiert. Das macht deutlich, wie stark die vorangegangenen Preiseinbußen nachwirken. Auch die Bestandsbewertungen der führenden Wohnungskonzerne Vonovia und LEG haben sich stabilisiert, liegen aber auf Gesamtjahressicht noch im Minus.

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