Zahl der Firmenpleiten steigt erstmals seit 2009

Nordrhein-Westfalen führt Insolvenzstatistik an

Zahl der Firmenpleiten steigt erstmals seit 2009

ste Hamburg – Nach drei Jahren mit rückläufigen Insolvenzen nimmt die Zahl der Unternehmenspleiten in Deutschland wieder zu. Wie die Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel mitteilt, meldeten in den ersten sechs Monaten 15 349 Unternehmen Insolvenz an – ein Zuwachs von 1,8 % verglichen mit 2012.Dieser erste Anstieg seit 2009 sei vor allem Folge der schwachen Konjunktur im Schlussquartal 2012, heißt es bei Bürgel. Ungeachtet der gestiegenen Zuversicht bei der Einschätzung der Wirtschaftsaussichten geht die Auskunftei davon aus, dass auch im Gesamtjahr 2013 die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland den Vorjahreswert übertrifft: Erwartet wird ein Anstieg um 900 oder knapp 3 % auf 30 500 Insolvenzen.Neben dem Dienstleistungssektor hätten sich Fälle von Zahlungsunfähigkeit in der Industrie gehäuft, vor allem im Maschinenbau, in der Druckindustrie, im Textilgewerbe und bei Logistikbetrieben. Unternehmen hielten sich mit Ausgaben zurück, insbesondere Exporteure litten unter der abflauenden Weltkonjunktur, so Bürgel. Die Schäden für Gläubiger seien im Berichtszeitraum um 1,6 % auf 16,3 Mrd. Euro gestiegen.Laut der Studie erhöhte sich die Zahl der Firmenpleiten zuletzt in 12 der 16 Bundesländer. Spitzenreiter in der Insolvenzstatistik war demnach Nordrhein-Westfalen mit 79 Pleiten je 10 000 Unternehmen, der Bundesdurchschnitt lag im ersten Halbjahr bei 49. Die wenigsten Insolvenzfälle registrierte Bayern mit 33 je 10 000 Firmen, gefolgt von Baden-Württemberg (35) und Brandenburg (39). Fast 42 % der Pleiten entfielen auf Gewerbebetriebe, knapp ein Viertel auf Neugründungen – Firmen mit einer Historie von weniger als zwei Jahren.