Prognose erhöht

Zalando-Analysten setzen Kursziel hoch

Nach dem kräftigen Kursanstieg sorgt die Anhebung des Jahresausblicks von Zalando kaum noch für Kursimpulse. Bezogen auf die Mitte der Prognosespannen rechnet der Online-Modehändler mit 11% mehr Gewinn.

Zalando-Analysten setzen Kursziel hoch

Zalando-Analysten setzen Kursziel hoch

Online-Modehändler für das Gesamtjahr zuversichtlicher – Aktie reagiert kaum noch

hek Frankfurt

Nach der Anhebung der Jahresprognose haben Analysten ihr Kursziel für den Online-Modeverkäufer Zalando erhöht. Deutsche-Bank-Experte Adam Cochrane traut der im Dax vertretenen Aktie nun 40 Euro statt bisher 36 Euro zu. Hauck Aufhäuser Investment Banking setzt das Ziel leicht um 1 Euro auf 45 Euro hoch. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) peilt nun 32,50 Euro an, zuvor waren es 31 Euro.

Aktie reagiert kaum noch

Die in den vergangenen Wochen stark gestiegene Zalando-Aktie reagierte am Freitag kaum auf den optimistischeren Ausblick. Im frühen Handel standen noch mehr als 2% Plus zu Buche, die im Tagesverlauf abschmolzen. Der Onlinehändler siedelt das um Sondereinflüsse adjustierte Jahresergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nun zwischen 440 Mill. und 480 Mill. Euro an. Die alte Prognose zielte auf 380 Mill. bis 450 Mill. Euro. Bezogen auf die jeweilige Mitte der Spannen entspricht das einer Anhebung um 11%. Im Vergleich zu 2023, als Zalando knapp 350 Mill. Euro bereinigtes Ebit erwirtschaftete, ergäbe sich ein Anstieg um gut 30%.

Mangel an Großhandelsbeständen

Auch der Ausblick für das über die Plattform abgewickelte Bruttowarenvolumen (GMV) und für den Umsatz fällt zuversichtlicher aus, wie die auf 3 bzw. 2% angehobenen Untergrenzen für das erwartete Wachstum (bisher je 0%) zeigen. Das obere Ende bleibt bei jeweils +5%. Im dritten Quartal legten der GMV um 7,8% auf 3,5 Mrd. Euro und der Umsatz um 5% auf 2,4 Mrd. Euro zu. Den Unterschied in den Wachstumsraten von 2,8 Prozentpunkten hält die Deutsche Bank für bemerkenswert. Er spiegele die stärkere Nachfrage wider, die durch das Partnerprogramm gedeckt worden sei – eine Folge des Mangels an Großhandelsbeständen. Dieser Faktor habe vermutlich zur Erholung der Bruttomarge beigetragen.

Analyst Cochrane erhöht seine Ebit-Prognose für 2024 um 6%, lässt aber die Schätzung für 2025 angesichts höherer Marketing- und neuer Logistikkosten nahezu unverändert (+0,5%). Die US-Bank J.P. Morgan bewertet das Update von Zalando als positiv und ermutigend. Sie gibt jedoch zu Bedenken, dass die angehobene Zielspanne für das operative Ergebnis nur um 3% über die Konsensschätzung hinausgehe. Sie sei inzwischen quasi im Kurs enthalten. Seit dem Zwischentief im September von gut 21 Euro ist die Aktie um rund 40% geklettert.

Normalisierung

Ebenso wie Wettbewerber About You habe Zalando ein überraschend gutes drittes Quartal verzeichnet, konstatiert Thomas Hofmann von der LBBW. Seiner Ansicht nach normalisiert sich der Onlinehandel nach dem Boom im Zuge der Corona-Pandemie und der nachfolgenden Zurückhaltung wieder.

Das bereinigte Ebit von Zalando kletterte im dritten Quartal auf 93 Mill. Euro nach 23 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt mit 59 Mill. Euro gerechnet. Co-CEO Robert Gentz spricht von einem „starken Start in die Herbst-/Wintersaison im Gegensatz zum langsamen Beginn im Vorjahr“. Zalando habe inzwischen mehr als 50 Millionen Kunden. Den vollständigen Quartalsbericht wollen die Berliner am 5. November veröffentlichen.

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