Insolvenz in Eigenverwaltung

Überleben von Hallhuber weiter offen

Über den kriselnden Modehändler Hallhuber ist das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet worden. Ob die Marke überlebt, ist immer noch offen.

Überleben von Hallhuber weiter offen

Überleben von Hallhuber weiter offen

sar Frankfurt

Das Amtsgericht München hat am Donnerstag das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung des Modehändlers Hallhuber eröffnet. Das Unternehmen mit zuletzt noch rund 200 Filialen hatte Ende Mai 2023 zum zweiten Mal binnen weniger Jahre Insolvenzantrag gestellt.

Mit dem Schritt wolle Hallhuber „aktiv die Suche nach einem neuen Finanzinvestor weiterverfolgen“, heißt es in einer Mitteilung. Im Zuge der vorherigen Sanierung 2021 hatten die Geschäftsführer Hallhüber über ein Management-Buy-Out übernommen. Als Finanzierer blieb der Investor Robus Capital an Bord, der Hallhuber zuvor im Jahr 2019 von der westfälischen Modekette Gerry Weber übernommen hatte.

Hallhuber bereitet Schließungsszenario vor

Um den Fortbestand der Marke Hallhuber zu sichern, sei die Geschäftsführung „in Verhandlungen mit mehreren Interessenten“, hieß es. Ob – und in welcher Form – Hallhuber fortbestehen könnte, scheint nach wie vor offen. „Da sich die Gespräche in einer sensiblen Verhandlungsphase befinden, können derzeit keine weiteren Details dazu genannt werden“, teilte Hallhuber am Donnerstag lediglich mit.

Allerdings trifft Hallhuber auch Vorkehrungen für den Fall, dass die Gespräche scheitern: Man habe „vorsorglich Maßnahmen für die Einstellung des Geschäftsbetriebs eingeleitet, falls es in den Verhandlungen zu keiner Einigung mit dem bisherigen Finanzierer und Interessenten kommen sollte“, heißt es in einem Schreiben. Vorbereitet würden beispielsweise Abverkäufe in den Filialen sowie die Kündigung von Mietverträgen.

Gläubigerversammlung im Oktober

Das Hallhuber-Management wird in der Eigenverwaltung in der Geschäftsführung von Sven Tischendorf und Alexander Höpfner (AC Tischdorf) verstärkt, Sachwalter des Verfahrens ist Christian Gerloff, der früher bereits Restrukturierungen bei Hallhuber sowie der ehemaligen Muttergesellschaft Gerry Weber begleitet hat.

Mit der Eröffnung des Verfahrens entfallen ungesicherte Verbindlichkeiten, diese werden im Verfahren im Wege einer Quotenzahlung bedient. Insolvenzforderungen können bis zum 4. September beim Sachwalter angemeldet werden.

Der Termin zur Beschlussfassung der Gläubigerversammlung ist auf den 16. Oktober angesetzt. Unter den Mitgliedern des Gläubigerausschusses finden sich neben der Bundeagentur für Arbeit und dem Finanzamt München unter anderem auch eine Gesellschaft für Einzelhandelsimmobilien sowie der vormalige Investor Robus Capital.