Jungheinrich

Zum Jahrestart ein Allzeithoch beim Ordereingang

Nach der Anhebung der Geschäftsjahresprognose am 22. April hat der Intralogistikkonzern Jungheinrich mit der Vorlage seiner Quartalsmitteilung am Freitag vorläufige Zahlen zur Geschäfts- und Ertragslage in den ersten drei Monaten bestätigt. Als...

Zum Jahrestart ein Allzeithoch beim Ordereingang

ste Hamburg

Nach der Anhebung der Geschäftsjahresprognose am 22. April hat der Intralogistikkonzern Jungheinrich mit der Vorlage seiner Quartalsmitteilung am Freitag vorläufige Zahlen zur Geschäfts- und Ertragslage in den ersten drei Monaten bestätigt. Als neues Detail gab der zweitgrößte europäische Gabelstaplerhersteller das per Ende März auf 248 Mill. Euro gestiegene Nettoguthaben an – nach einer Wandlung der Ende 2019 noch verbuchten Nettoverschuldung von 172 Mill. Euro in ein Guthaben von 194 Mill. Euro bis Ende 2020.

Das familiendominierte SDax-Unternehmen, das im vorigen November seine „Strategie 2025+“ vorgestellt hatte und im Laufe dieses Jahres Zielgrößen für 2025 überprüfen will, hatte im April auch den Ausblick für das bis Ende 2021 erwartete Nettoguthaben auf deutlich über 300 Mill. Euro von zuvor deutlich über 200 Mill. erhöht.

Jungheinrich geht in Anbetracht des im ersten Quartal „besonders stark“ gewachsenen Weltmarkts für Flurförderzeuge von einem „spürbar“ weiterwachsenden Markt im weiteren Jahresverlauf aus. Dies gelte auch für den Kernmarkt Europa, in dem das Hamburger Unternehmen einen „deutlichen“ Anstieg des Marktvolumens erwartet.

Infolge des „sehr starken“ Auftragseingangs im ersten Quartal und einer auch für den weiteren Jahresverlauf erwarteten hohen Nachfrage hatte der Kion-Rivale die Prognose für den Ordereingang im Gesamtjahr 2021 auf 4,2 Mrd. bis 4,5 (i.V. 3,8) Mrd. Euro erhöht. In den ersten drei Monaten legte der stückzahlbezogene Auftragseingang im Neugeschäft, der die Bestellungen für Neufahrzeuge einschließlich Mietgeräte enthält, im Vorjahresvergleich um rund 44% auf 46100 Fahrzeuge zu, und der wertmäßige Auftragseingang, der alle Geschäftsfelder umfasst, um gut 30% auf 1,32 Mrd. Euro. Ausschlaggebend sei neben dem flächendeckend sehr guten Auftragseingang für Neufahrzeuge die Nachfrage nach Automatiksystemen gewesen.

Den Konzernumsatz, der im Auftaktquartal getragen von allen Geschäftsfeldern um 4% auf 959 Mill. Euro anzog, erwartet Jungheinrich im Gesamtjahr inzwischen bei 4,0 Mrd. bis 4,2 (3,8) Mrd. Euro – nach zuvor 3,9 Mrd. bis 4,1 Mrd. Euro. Beim Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (Ebit), das in den ersten drei Monaten vor allem dank einer besseren Auslastung der Werke um 34% auf 72,1 Mill. Euro kletterte, rechnet der Konzern 2021 mit 300 Mill. bis 350 (218) Mill. Euro anstatt 260 Mill. bis 310 Mill. Euro. Die Ebit-Marge soll einen Korridor von 7,5 bis 8,3 (5,7)% erreichen. Der operative Quartalsgewinn enthält laut Jungheinrich Zuführungen zu Rückstellungen über einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Die Vorsorge betreffe die Berücksichtigung höherer Kosten für die Entsorgung von Batterien sowie Gewährleistungsverpflichtungen. Unter dem Strich verbuchte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahresquartal, das bereits von der Coronakrise betroffen war, einen um 57,5% gestiegenen Nachsteuergewinn von gut 50 Mill. Euro.

„Wir sind sehr stark in das neue Geschäftsjahr gestartet“, meinte Vorstandschef Lars Brzoska. Vor allem der Auftragseingang, der ein neues Allzeithoch in einem Quartal erreicht habe, sei „Beweis für die äußerst erfolgreiche Arbeit des gesamten Teams“. Dem weiteren Jahresverlauf blicke man optimistisch entgegen.

Die Jungheinrich-Aktie legte am Freitag um bis zu 1,9% zu, ging aber bei 42,44 Euro mit einem Minus von 1,5% aus dem Handel.

Jungheinrich
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal 
in Mill. Euro20212020
Auftragseingang13221016
Umsatz959920
Ebit7254
Ebit-Marge (%)7,55,8
Ergebnis vor Steuern6844
Ergebnis nach Steuern5032
Ergebnis je Vz.-Aktie (Euro)0,500,32
Nettoguthaben248194 *
Mitarbeiterzahl1821218199
*) zum 31.12.2020Börsen-Zeitung