Transformation in Deutschland – das geht!
Vor 70 Jahren gab es die Börsen-Zeitung ausschließlich gedruckt, ein VW Käfer hatte keine einzige Zeile Software an Bord. Aus der Evolution der folgenden Jahrzehnte ist eine Revolution geworden: Elektrifizierung, Digitalisierung, autonomes Fahren verändern unsere Industrie so stark und schnell wie nie. Gleichzeitig bieten diese Technologien nie dagewesene Chancen, Mobilität nachhaltiger, sicherer, besser und auch ertragsstärker zu machen.
Starke Zukunftsperspektive
Damit Niedersachsen mit rund 130000 Beschäftigten allein bei Volkswagen auch in der neuen Mobilitätswelt Autoland bleibt, braucht es eine wettbewerbsstarke regionale Wertschöpfung. Mit 21 Mrd. Euro im Zeitraum von 2022 bis 2026 hebt Volkswagen die Investitionen in das Autoland Niedersachsen – auch im internationalen Vergleich – auf ein bisher nicht erreichtes Niveau.
Mit diesem klaren Bekenntnis zum Standort wollen wir zeigen, dass Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit in der Region nicht nur möglich sind, sondern wir diese auch nachhaltig steigern können. Vor allem aber denken wir langfristig: Mit der Weiterentwicklung des Standorts durch Kompetenzen im Bereich Batterie, Laden und autonomen Fahren schaffen wir für die Belegschaft und das gesamte Ökosystem eine starke Zukunftsperspektive.
Der Umbau unserer niedersächsischen Standorte ist bereits in vollem Gange und unterstreicht unsere Vision für die Region: Niedersachsen wird zum global führenden Cluster für vollvernetzte E-Mobilität. Eine besondere Rolle spielt dabei unser Stammwerk in Wolfsburg. Für 2 Mrd. Euro wollen wir in unmittelbarer Nähe zu unserem bestehenden Standort ein neues Werk für E-Mobilität errichten.
Dieser Greenfield-Ansatz ermöglicht es uns, „aus dem Stand“ eine neue Ära der Produktion einzuläuten. Wenn hier ab 2026 unser künftiges E-Spitzenmodell Trinity bilanziell CO-neutral vom Band läuft, werden wir dessen Produktion revolutionieren: mit weniger Varianten, weniger Bauteilen, mehr Automatisierung, hocheffizienten Produktionslinien sowie innovativen Logistikkonzepten. Das Ziel: eine Produktionszeit von nur zehn Stunden pro Fahrzeug.
Auch das heutige Stammwerk werden wir Schritt für Schritt auf „E“ umrüsten und umfassend modernisieren. Schon ab 2023 wird Volkswagen hier den ID.3 fertigen, um der hohen Nachfrage nach unseren vollelektrischen ID.-Modellen gerecht zu werden. Mit dem „Campus Sandkamp“ und einer Investitionssumme von 800 Mill. Euro entsteht in Wolfsburg auch der modernste Entwicklungs-Hub der Automobilindustrie. Hier werden rund 4000 Entwickler an der Zukunft des Automobils arbeiten. In fachübergreifenden, agilen Teams mit dem Einkauf, der Produktion und der Logistik. Fahrzeugprojekte werden so künftig in 40 Monaten statt wie bisher in 54 Monaten entstehen – eine signifikante Reduzierung der Entwicklungszeit um 25%.
Nach der Transformation von Zwickau wird jetzt auch unser Werk Emden mit 8000 Mitarbeitenden vollständig auf die Produktion von Elektroautos umgestellt. Mit einer Investitionssumme von 1 Mrd. Euro ist dies das bisher größte Transformationsprojekt der Werksgeschichte. Ab diesem Jahr wird hier unser Weltauto ID.4 vom Band rollen.
Außerdem investieren wir in die künftige Produktion eines weiteren vollelektrischen Modells. Vollautomatisierte Fertigungsprozesse, energieeffiziente Heizungen, LED-Lichttechnik und regenerative Energiequellen für die Produktion werden unseren Standort an der Nordsee zu einer der modernsten und umweltfreundlichsten Produktionsstätten für E-Mobilität in ganz Europa machen.
Bei der heimischen Wertschöpfung spielt Salzgitter mehr denn je eine Schlüsselrolle. Hier baut der Konzern sein globales Kompetenzcenter für Batterie-Technologie auf, entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Entwicklung, Produktion, Recycling. Kernelement unserer Batteriestrategie ist die Einheitszelle: ein einheitliches Zellformat, das bis 2030 bis zu 80% unserer E-Fahrzeuge abdecken wird. 2025 soll die Zellfertigung in Salzgitter starten, als eine von sechs europäischen Zellfabriken des Konzerns: In der ersten Ausbaustufe soll die Fabrik 20 Gigawattstunden Jahreskapazität produzieren, eine Verdoppelung ist geplant.
Insgesamt sind rund 2 Mrd. Euro für Bau und Betrieb der Gigafabrik Salzgitter vorgesehen. Perspektivisch wird die Zellfertigung dort mehr als 2500 Menschen beschäftigen. Dabei sollen vornehmlich Mitarbeitende aus dem Motorenwerk eingesetzt werden.
Im benachbarten Braunschweig haben wir die Batteriemontage zentralisiert. Nach komplettem Hochlauf werden in einer neuen Halle jährlich bis zu 500000 Batterie-Systeme mit neuester Produktionstechnik gefertigt.
Auch in Hannover stehen die Zeichen auf Transformation: Hannover wird mittelfristig vollständig elektrisch. Volkswagen Nutzfahrzeuge wird ab diesem Jahr den gerade vorgestellten ID. Buzz fertigen. Neben der elektrischen Neuauflage unseres VW Bulli wird die Produktion in Hannover zur Fertigung vollelektrischer SUVs im Rahmen des Artemis-Projekts ausgebaut.
Mit einem Investitionsvolumen von 680 Mill. Euro wird das Werk im Nordwesten der niedersächsischen Landeshauptstadt zum Hochtechnologiestandort im Volkswagen Konzern ausgebaut. Mit den MOIA-Shuttles und dem ID. BUZZ AD übernimmt der Standort darüber hinaus die Vorreiterrolle für das autonome Fahren im Konzern.
Am Standort Osnabrück fließen Investitionen in den Ausbau der Fertigung des T-Roc Cabrios. So nutzen wir die herausragende Cabrio-Expertise der Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Gleichzeitig bauen wir dort auch den Arteon Shootingbreak. In den nächsten Monaten werden wir auch hier die Zukunftspläne für diesen traditionsreichen Standort konkretisieren.
Ambitionierte Ziele
Wir setzen uns ambitionierte Ziele: Bis 2030 sollen mindestens 70% unseres Absatzes in Europa Elektrofahrzeuge sein, in Nordamerika und China mindestens 50%. Wir wollen Weltmarktführer für E-Mobilität werden. Bis 2026 werden wir dafür jedes Jahr mindestens ein neues Elektro-Auto auf die Straße bringen. Möglich macht das unsere skalierbare Elektroplattform MEB – ein Wettbewerbsvorteil made in Wolfsburg. Sie ermöglicht kostengünstig, schnell und flexibel Fahrzeuge vom Kleinwagen bis zum SUV auf höchstem technischen Niveau auf die Straße zu bringen.
Neben den Marken unseres Konzerns nutzt auch Ford den MEB für zwei seiner europäischen E-Modelle. Mit schnell wachsenden Volumina und Skalen werden wir auch bei der E-Mobilität die Margen weiter stärken. Das nächste Kapitel unserer Plattformstrategie beginnt jetzt: Mit der SSP, der Scalable Systems Platform, die erstmalig mit Trinity auf die Straße kommt, werden wir die Komplexität weiter reduzieren und technologisch auch bei Synergien neue Maßstäbe setzen: 40 Millionen Konzernfahrzeuge werden auf der SSP aufbauen. Entwickelt wird auch diese neue Plattform in Wolfsburg.
Grundlegende Veränderung
Für mich ist klar: Volkswagen wird sich von Grund auf verändern. Wir werden nicht nur für klimafreundliche E-Mobilität stehen, sondern vor allem auch für faszinierende digitale Kundenerlebnisse, für neue Geschäftsmodelle und das autonome Fahren für viele. Mit unserer Strategie Accelerate ist das Fundament dafür gelegt. Niedersachsen spielt dabei eine Schlüsselrolle – und hat noch große Entwicklungschancen. In neuen Geschäftsfeldern gibt es neue Beschäftigung. Konkret: In den Bereichen Elektroantrieb, Batteriezelle, Softwareentwicklung werden wir neue Jobs schaffen.
Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit in Niedersachsen von Unternehmen, Arbeitnehmer, Wissenschaft und Land – stärkt uns im globalen Wettbewerb und sichert Standorte und Arbeitsplätze. Damit wird dieses Bundesland zur Blaupause der Transformation einer ganzen Industrie. Und wir machen hier deutlich: Transformation in Deutschland – das geht!