Altersvorsorge

Aktuare mahnen Riester-Reform an

Versicherungsmathematiker sehen dringenden Handlungsbedarf bei der privaten Altersvorsorge nach dem Ausbleiben der Riester-Reform. „Notwendig sind künftig größere Freiheiten bei der Kapitalanlage. Wir müssen auch zugunsten der Kunden weg von...

Aktuare mahnen Riester-Reform an

dpa-afx Frankfurt

Versicherungsmathematiker sehen dringenden Handlungsbedarf bei der privaten Altersvorsorge nach dem Ausbleiben der Riester-Reform. „Notwendig sind künftig größere Freiheiten bei der Kapitalanlage. Wir müssen auch zugunsten der Kunden weg von niedrig verzinsten oder negativ verzinsten Staatsanleihen“, sagte Herbert Schneidemann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV). „Wichtig sind auch weniger Verwaltungsvorgaben, die das Produkt teuer machen.“

Riester-Anbieter sind gesetzlich verpflichtet, eingezahlte Beiträge der Vorsorgesparer und staatliche Zulagen zu 100% zu garantieren. Das wird in der Zinsflaute auch wegen der Kosten zunehmend schwieriger. Viele Anbieter stellen das Neugeschäft daher ein. Bestehende Verträge werden weitergeführt. Die im Koalitionsvertrag von Union und SPD vereinbarte Reform der privaten Altersvorsorge war nicht erfolgt.

In den Programmen der Parteien zur Bundestagswahl zur privaten Altersvorsorge vermisst Schneidemann Aussagen zur Auszahlungsphase. „Was passiert, wenn Menschen 90 Jahre alt werden und 25 Jahre lang Rente bekommen?“ Dieses wichtige Element sei bisher in den politischen Konzepten nicht vorgesehen, kritisierte er.