Anti-Geldwäsche-Behörde stockt kräftig auf

FIU-Leiter Schulte kündigt Erweiterung von bisher 475 auf rund 800 Stellen an

Anti-Geldwäsche-Behörde stockt kräftig auf

fir Köln – Die beim Zoll angesiedelte Financial Intelligence Unit (FIU) wird deutlich verstärkt. Die Behörde, deren Aufgabe es ist, unter anderem von Banken abgegebene Geldwäscheverdachtsmeldungen zu analysieren und zu filtern, soll binnen zwei bis drei Jahren von aktuell 475 auf rund 800 Stellen (Vollzeitäquivalente) ausgebaut werden, wie ihr Leiter Christof Schulte im Interview der Börsen-Zeitung sagt: “Wir wären mit der künftigen Ausbaustärke, die zurzeit noch politisch in Planung ist, eine der größten, wenn nicht sogar die größte FIU weltweit.” Weil der bestehende Standort in Köln-Dellbrück zu klein wird, soll die FIU voraussichtlich an einen neuen Hauptstandort innerhalb der Stadt umziehen.Mit dem Personalaufbau geht auch eine Erweiterung der Aufgaben einher. Die Geldwäschebekämpfungsstelle werde für zusätzliche Verpflichtete zuständig sein, so Schulte. Er rechnet mit “über einer Million Gewerbetreibende aller Art”, die nach dem Geldwäschegesetz zur Geldwäscheprävention verpflichtet werden sollen. Bislang sind etwa Banken, Versicherungen, Autohändler, Juweliere und Immobilienmakler verpflichtet, die Identität ihrer Kunden zu ermitteln und im Falle von verdächtigen Transaktionen Verdachtsmeldungen über potenzielle Geldwäsche an die FIU abzugeben.Diese sichtet die eingehenden Meldungen nach Dringlichkeit, analysiert sie und leitet sie je nach Risikogehalt gegebenenfalls an Ermittlungsbehörden weiter. Weil es in diesem Prozess in der Vergangenheit häufig zu Problemen und Verzögerungen gekommen ist, steht die FIU, die ursprünglich beim BKA angesiedelt war und 2017 zum Zoll transferiert wurde, immer wieder in der Kritik. Seitdem ist der Personalbestand bereits von 165 auf 475 Stellen aufgestockt worden. Neue Mitarbeiter gedenkt Schulte, der im August 2018 zur FIU stieß, in den eigenen Reihen, also in der Zollverwaltung, zu suchen sowie in Banken. “Insbesondere der Strukturwandel in der Finanzbranche trägt dazu bei, dass sich viele Leute aus den Geldhäusern bei der FIU bewerben.” – Interview Seite 3