Apobank erntet erste Früchte der Transformation
Apobank bei Transformation auf Kurs
Bankchef prangert Überregulierung an und kündigt Personalumbau an
ab Düsseldorf
Die Apobank blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurück. In den ersten sechs Monaten baute die größte Genossenschaftsbank der Republik ihr operatives Ergebnis um fast ein Viertel auf 263 Mill. Euro aus. Geholfen hat dabei vor allem das positive Zinsumfeld. Das allein sei es jedoch nicht gewesen, rückt Vorstandschef Matthias Schellenberg im Interview gerade: „Wir bewegen uns nicht in einer Hochzinsphase, sondern eher in einem für Banken normalen Zinsumfeld.“
Wenngleich im Gesamtjahr mit einem Rückgang im Teilbetriebsergebnis gerechnet wird, ist Schellenberg mit dem bisherigen Jahresverlauf zufrieden. Entscheidend aus seiner Sicht ist, dass sich sowohl das Kreditgeschäft als auch das Einlagengeschäft in den ersten sechs Monaten 2024 stabilisiert hat. Das ist insofern nicht unbedeutend, als die Bank mitten in der Transformation steckt.
Regulierung an kritischem Punkt angelangt
„Wir liegen bei der Umsetzung sehr gut im Rennen“, sagt der Manager. Nachdem in einem ersten Schritt Prozesse optimiert wurden, rückt die Apobank nun den Personalkosten zu Leibe. „Es geht weniger um einen reinen Abbau, sondern vielmehr darum, die Bank zu transformieren“, erläutert der Bankchef. „Wir haben rund 300 Stellen identifiziert, die bis Ende 2025 wegfallen. Gleichzeitig wird es im Rahmen der Transformation darum gehen, in anderen Feldern neue Kompetenzen an Bord zu holen.“
In den Blick nimmt Schellenberg dabei Themen wie KI, IT und Regulierung. Gerade Letzteres bereitet dem Banker Kopfzerbrechen: „Beim Thema Regulierung ist die Bankenbranche an einem Punkt angelangt, an dem es wirklich kritisch wird“, warnt er und ergänzt: „Letztlich streben wir stabile Personalkosten bei einem leicht reduzierten Personalstand an.“
Nachholbedarf macht der Bankchef in der Vermögensverwaltung aus. „Wo wir über die nächsten Jahre stärker werden müssen, ist die Beratung in allen Finanzfragen, im Speziellen in der Vermögensverwaltung und Altersvorsorge“, sagt Schellenberg. Erste Erfolge sind sichtbar, stieg das betreute Wertpapiergeschäft im ersten Halbjahr doch schon um 1 Mrd. Euro.