Apobank schreitet zum Stellenabbau
Apobank zückt den Rotstift
13 Prozent der Stellen fallen weg – Kampf gegen Mitgliederschwund
ab Düsseldorf
Nach anderthalb Jahren des Rätselns ist es endlich raus: Die Apobank streicht im Zuge ihrer Agenda 2025 in den kommenden zwei Jahren 295 Stellen. Das entspricht knapp 13% der Belegschaft. Der Jobabbau erstrecke sich über alle Geschäftsbereiche, kündigte Vorstandschef Matthias Schellenberg in der Bilanzpressekonferenz an. Auf betriebsbedingte Kündigungen werde verzichtet. Genutzt werde die natürliche Fluktuation, die sich Schellenberg zufolge auf etwa 150 Köpfe jährlich beläuft, sowie ein Freiwilligenprogramm und Vorruhestandregelungen.
Zugleich will die Bank aber auch Stellen aufbauen, im Vordergrund stünden technische und regulatorische Themen. Versucht werde, vom Stellenabbau betroffene Beschäftigte umzuschulen. Ganz ohne neue Köpfe von außen werde es jedoch nicht gehen. Einen Teil der mit dem Stellenabbau verbundenen Kosten hat die Genossenschaftsbank schon 2023 verarbeitet. Gleichwohl geht der Vorstandschef auch für den laufenden Turnus von einem leicht steigenden Personalaufwand aus.
Apobank winken außerordentliche Erträge
Wenngleich die Düsseldorfer 2023 mit 434 Mill. Euro im Betriebsergebnis vor Risikovorsorge ein Rekordergebnis zeigten, ist das vom Zinsüberschuss getriebene Ergebnis nicht nachhaltig. Das weiß auch Schellenberg. Dennoch rechnet er für den neuen Turnus mit einem Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau.
Das liegt daran, dass 2023 Maßnahmen ergriffen wurden, um Zinserträge in die Zukunft zu verschieben, und an außerordentlichen Erträgen, die 2024 winken. Sie speisen sich aus einem Vergleich im Zusammenhang mit Cum-ex-Geschäften, dem Verkauf der Anteile an der Immobilien-Investmentgesellschaft aik und einem Teil des Gewinns aus dem Verkauf des Verwahrstellengeschäfts. Die Transaktion soll im Juni abgeschlossen sein.
Das Rekordergebnis täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass die Apobank unverändert damit kämpft, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Das belegt die Entwicklung der Mitgliederzahl, die sich 2023 abermals um mehr als 1.000 Köpfe verringerte. Wie Schellenberg ausführte, hat sich das Blatt in den ersten Monaten des Jahres wieder gedreht. „Ich glaube, wir haben den Kampf gewonnen“, sagte der Bankchef.
Um dem Mitgliederschwund Einhalt zu gebieten, wirbt die auf Apotheken und Heilberufler spezialisierte Bank mit Sonderkonditionen in Form von Extrazinsen und einer vergünstigten Praxisberatung. Zudem gibt es exklusive Fachveranstaltungen, die nur Mitgliedern offen stehen. Zugleich lockt die Apobank mit einer auf 6% erhöhten Dividende. Ausgeschüttet werden 75 Mill. Euro.