Arag peilt die nächste Milliarde an
ak Düsseldorf
Nach zwei ungewöhnlich starken Jahren mit deutlich gestiegenen Beitragseinnahmen will der Arag-Konzern seine Wachstumsstory fortschreiben. Vorstandssprecher Renko Dirksen nimmt die Marke von 3 Mrd. Euro Beiträgen ins Visier. Sie soll bis 2030 erreicht werden. Damit würde sich die Dynamik zwar etwas abschwächen, das durchschnittliche Plus läge pro Jahr aber immer noch bei über 4%. Für 2022 rechnet die Arag mit einem Beitragswachstum von 8,5% auf fast 2,2 Mrd. Euro. Der größte deutsche Versicherer in Privatbesitz, der sich als Weltmarktführer in der Rechtsschutzversicherung und Nummer 3 in dieser Sparte in Deutschland sieht, hat dabei auch die Ertragsseite im Griff behalten: Der versicherungstechnische Gewinn legte um ein Viertel auf rund 150 Mill. Euro zu, was das deutlich gesunkene Kapitalanlageergebnis ziemlich genau kompensierte.
Zweistellig legten in diesem Jahr die kleineren Sparten des Versicherers zu, wie Dirksen am Mittwochabend vor Journalisten ausführte. Die Krankenversicherung erlebt bei der Arag eine Renaissance, ein neuer Tarif in der Vollversicherung verkauft sich so gut, dass die Sparte um mehr als 12% bei den Beitragseinnahmen zulegte. Die kleinere Kompositsparte wuchs sogar um 17%, weil sich das konjunkturabhängige spanische Schutzbriefgeschäft nach Angaben von Dirksen dynamisch entwickelte. Die Arag ist in insgesamt 19 Ländern aktiv.
Im Kerngeschäft Rechtsschutz hat die in Düsseldorf beheimatete Arag weiter Marktanteile gewonnen. Auf dem deutschen Heimatmarkt stieg der Marktanteil um einen halben Prozentpunkt auf 11% – hinter der D.A.S. und der Allianz.
Für die kommenden Jahre zeigte sich Dirksen offen, auch über Zukäufe zu wachsen. Akquisitionen peilt der Versicherer im Rechtsschutzsegment an, hier seien Bestandsübernahmen interessant, hieß es. Zuletzt hatte die Arag Rechtsschutzgeschäft von der Ergo-Tochter D.A.S. in Kanada erworben.
Die Expansion soll in jedem Fall profitabel sein. „Wir wollen die Wertsubstanz des Konzerns um 1 Mrd. auf 2,8 Mrd. Euro ausbauen“, sagte Dirksen und spielte damit auf die Eigenmittel des Versicherers an.
Wertberichtigt Seite 2