Assetmanager von FCA-Untersuchung berührt

Das Vorgehen der britischen Aufsicht gegen die Investmentberater weitet sich aus

Assetmanager von FCA-Untersuchung berührt

sto Frankfurt – Das Vorgehen der britischen Finanzaufsicht FCA und der britischen Wettbewerbsbehörde CMA gegen Investmentberater fällt nun auch den Fondsgesellschaften auf die Füße. Die FCA bestätigte gegenüber Financial News, dass sich die Untersuchung nicht nur auf die großen Investment Consultants – Willis Towers Watson, Mercer und Aon Hewitt – erstrecke, sondern alle Anbieter von Fiduciary Management einbeziehe. Die Assetmanager hatten sich zuvor über die zunehmende Konkurrenz der Berater in diesem übergeordneten Portfoliomanagement in der Altersvorsorge beklagt und insgeheim das Vorgehen von FCA und CMA begrüßt (vgl. BZ vom 15. September). Nun stehen sie aber offenbar selbst mit im Fokus. Interessenkonflikt befürchtetAus Sicht der Regulierer haben die Consultants, die mit ihrem Rat Einfluss auf Assets von bis zu 1,6 Bill. Pfund haben, zum einen eine beherrschende Stellung gegenüber einer schwachen Nachfrageseite durch die Unternehmen. Zum anderen könnte das integrierte Geschäftsmodell der Berater nach Befürchtung der FCA Interessenkonflikte bergen, wenn Beratung und Fiduciary Management zusammen angeboten werden. Auch bemängelte die britische Aufsicht, dass die Gebühren der Consultants zu intransparent seien, was den Wechsel zwischen Anbietern für die Pensionskassen erschwere, die damit in eine große Abhängigkeit gerieten.Bislang waren die Investment Consultants noch unter dem Radar der Regulierer geblieben. Die drei Berater halten aber mehr als 56 % des britischen Marktes. Einschließlich der Beratungsmandate sind es sogar vier Fünftel des Marktes. Den Rest teilen sich die Fondsgesellschaften untereinander auf. Auch in Deutschland versuchen die Investmentberater zunehmend, neben der Beratung auch Assetmanagementmandate an Land zu ziehen (vgl. BZ vom 6. September). Aon, Willis und Mercer hatten noch vergeblich versucht, mit einem Kompromissvorschlag das Vorgehen der FCA gegen sich zu verhindern. Bislang verschontes SegmentJetzt müssen sich aber neben diesen drei Adressen auch die Assetmanager selbst Sorgen darum machen, inwieweit ihnen die FCA und die CMA in das Fiduciary Management hineinfunken könnten. Dieses spezielle Segment des Fondsgeschäfts ist bislang von speziellen Vorgaben der Aufsicht verschont geblieben. Große Fiduciary Manager sind BlackRock, Legal & General Investment Management, Goldman Sachs Asset Management, Russell Investments, Fidelity und hierzulande Allianz Global Investors sowie Deutsche Asset Management. Derweil wurden Vorwürfe laut, dass auch bei den Fondsgesellschaften Interessenkonflikte bestünden, wenn die Fiduciary-Management-Abteilung die Klienten in die eigenen Fonds hinein berate. Neues InstrumentDie Wettbewerbsbehörde will in wenigen Wochen genauere Angaben zur bevorstehenden Untersuchung machen. Dann sollte auch der Kreis der Betroffenen klarer feststehen. Die Behörde macht erstmals vom Instrument der Market Investigation Reference (MIR) Gebrauch, das gegen Wettbewerbsbeschränkungen bei Finanzdienstleistungen gerichtet ist.Russell bestätigte derweil, schon eine erste Anfrage erhalten zu haben. David Rae, zuständig für Kundenstrategie und Research, begrüßte gegenüber Financial News die bevorstehende Untersuchung des Fiduciary Management. Ein verbessertes Wettbewerbsumfeld in diesem Segment werde den Wert der Dienstleistung für Pensionsfonds und die Arbeitnehmer erhöhen.