Auf und Ab der Rendite für Private

Bundesbank: Stärkster Rückgang seit Platzen der New-Economy-Blase

Auf und Ab der Rendite für Private

ms Frankfurt – Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2019 mit ihren Sparvermögen und ihrem Wertpapierbesitz unter Berücksichtigung der Inflation wieder eine deutlich positive Gesamtrendite erzielt. Sie haben also in ganz isolierter Betrachtung unter dem Strich Vermögen aufgebaut – nachdem sie 2018 so betrachtet noch Einbußen hatten hinnehmen müssen. Das geht aus neuen Berechnungen der Bundesbank hervor.Anfang 2020 drehte sich die Lage aber erneut ins Negative. Wie die Bundesbank in ihrem gestern veröffentlichten Monatsbericht schreibt, kletterte die reale Portfoliorendite der Privathaushalte im Jahresverlauf 2019 auf etwa 3,3 %. Das lag vor allem am kräftigen Anstieg der Renditen von Aktien und Investmentfondsanteilen. Die Gesamtrendite setzt sich aus den Renditen auf Bankeinlagen, Wertpapieren wie Aktien und Ansprüchen gegenüber Versicherungen zusammen. 2018 war die Gesamtrendite auf -2,5 % gefallen; sie hatte damit erstmals seit 2011 unter 0 % gelegen.Die jährlichen Berechnungen der Bundesbank stehen nicht zuletzt mit Blick auf die Debatte über die Folgen der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) stets im Fokus. Vor allem Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland kritisieren immer wieder eine “schleichende Enteignung” der deutschen Sparer. Die EZB hält stets dagegen und beklagt eine einseitige Betrachtung allein der Effekte für die Sparguthaben. In der Coronakrise hat die EZB ihre zuvor schon beispiellos expansive Geldpolitik noch einmal erheblich gelockert. Tatsächlich liegt die reale Rendite der Bankeinlagen laut Bundesbank bereits seit Ende 2016 im negativen Bereich – und Bankeinlagen sind die bedeutendste Anlageklasse im Portfolio der privaten Haushalte. Bargeld und Sichteinlagen machen rund 40 % des Geldvermögens aus. Das dämpft also seit Jahren die reale Gesamtrendite. Dass sie 2019 dennoch deutlich zulegte, lag vor allem am Renditeanstieg bei Aktien und Investmentfonds. Gegen Ende des ersten Quartals 2020 gab es starke Kurseinbrüche wegen der Covid-19-Pandemie und der Unsicherheit über ihre wirtschaftlichen Folgen. Das sorgte dafür, dass die reale Gesamtrendite der deutschen Privathaushalte im ersten Vierteljahr auf -2,0 % zurückging und damit wieder deutlich im negativen Bereich lag. “Dies ist der stärkste Rückgang seit dem Platzen der New-Economy-Blase”, heißt es dazu im Bundesbank-Monatsbericht.