Wenig belastet von Naturkatastrophen

Axa startet mit Rekord ins Jubiläumsjahr

Schadengeschäft des französischen Versicherer kaum belastet von Naturkatastrophen, auch von den Waldbränden in Kalifornien nicht.

Axa startet mit Rekord ins Jubiläumsjahr

Axa startet mit Rekord ins Jubiläumsjahr

Wenig belastet von Naturkatastrophen, auch von kalifornischen Waldbränden nicht

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von Gesche Wüpper, Paris

Für Axa zahlt sich die Fokussierung auf das Kerngeschäft aus. Der französische Versicherer konnte dank seiner Preisdisziplin und höheren Volumen mit neuen Rekordergebnissen die Erwartungen übertreffen, obwohl die vielen Naturkatastrophen die Branche belasten. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. So will Axa die Dividende um 9% auf 2,15 Euro je Aktie erhöhen und zudem für 1,2 Mrd. Euro Aktien zurückkaufen.

Wenn der Verkauf von Axa Investment Managers an BNP Paribas für 5,4 Mrd. Euro abgeschlossen wird — vermutlich Ende des zweiten Quartals — will Axa-Chef Thomas Buberl ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über 3,8 Mrd. Euro auflegen. An der Börse von Paris gab die Axa-Aktie Donnerstag dennoch nach. Buberl zeigte sich nicht verwundert, da das Papier des Versicherers in den Tagen zuvor gut zugelegt hatte. Die Ergebnisse Axas seien vorhersagbar und verlässlich, urteilt Analyst Philipp Kett von Jefferies. Er hob auch die attraktiven Ausschüttungen an die Aktionäre lobend hervor.

Wermutstropfen Solvenzquote

Die Einnahmen des Allianz-Wettbewerbers legten 7% auf 110,3 Mrd. Euro und fielen damit etwas besser als erwartet aus. Das Nettoergebnis verbesserte sich sogar um 10% auf 7,89 Mrd. Euro, während Analysten laut Reuters im Schnitt mit 7,75 Mrd. Euro gerechnet hatten. Einziger Wermutstropfen in der Bilanz ist die Solvenzquote, die mit 216% im Vergleich zum Vorjahr um 11 Basispunkte niedriger ausfällt. Grund sind laut Axa ungünstige Auswirkungen der Finanzmärkte, allen voran die Zinsunterschiede bei Staatsanleihen. Man werde sich die verloren gegangenen Punkte aber nach und nach wieder zurückholen, wenn die Regierungsanleihen ihre Fälligkeit erreichten, sagte Finanzchef Alban de Mailly Nesle während einer Telefonkonferenz.

Alle Sparten liefen gut, erklärte Konzern-Chef Buberl, der jetzt erneut die Ziele des neuen Strategieplans bestätigte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll im Zeitraum 2023 bis 2026 im Schnitt um 6 bis 8% jährlich steigen. Zum Vergleich: Letztes Jahr legte er 8% zu. Zu verdanken habe der Versicherer, der 2025 sein 40-jähriges Bestehen feiert, die guten Ergebnisse der Ausrichtung auf das Kerngeschäft und der Fokussierung auf starke Positionen, meint Buberl. Zudem profitiere er von einem ausgewogenen Modell, bei dem die Kundschaft je zur Hälfte aus Unternehmen und Privathaushalten besteht.

Wenig exponiert bei Naturkatastrophen

Im Schadengeschäft, dessen Erlöse sich letztes Jahr um 7% auf 56,5 Mrd. Euro erhöhten, dagegen machen Unternehmen Zweidrittel der Kunden aus. Die Sparte habe letztes Jahr von einem Wachstum ihres Portfolios und einem Anstieg der Preise profitiert, erklärte der stellvertretende Generaldirektor Frédéric de Courtois. Zudem sei sie weniger von Naturkatastrophen beeinträchtigt worden, da sie dort wo sich diese ereignet hätten, weniger exponiert gewesen sei. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote des Bereichs verringerte sich um 2,1 Punkte auf 91 Punkte. Nach Angaben Axas haben sich die Margen in Deutschland und England wieder verbessert, wo sie bei Autoversicherungen zuvor ein wenig gelitten hatten.  

Auch die Waldbrände in Kalifornien im Januar dürften in der Bilanz Axas keine tiefen Spuren hinterlassen. Konzernchef Buberl rechnet mit Belastungen von rund 100 Mill. Euro vor Steuern, was im Branchenvergleich relativ wenig ist. So muss der weltweit größte Rückversicherer Münchener Rück rund 1,2 Mrd. Euro dafür zahlen, seine Wettbewerber Swiss Re und Hannover Rück wiederum jeweils bis zu 700 Mill. Euro. Swiss Re schätzt, dass die Versicherungsbranche wegen den Wildfeuern in Kalifornien insgesamt für Schäden von rund 40 Mrd. Dollar aufkommen muss.

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