Vier neue Investoren tragen das Funding

B2B-Kryptohändler Wyden erhält frisches Kapital

Mit dem französischen VC-Fonds Truffle Capital im Lead werden 17 Mill. Dollar in das Schweizer Fintech Wyden investiert. Mit der Series B im Rücken soll nun die Expansion bei Vertrieb und Produktentwicklung vorangetrieben werden.

B2B-Kryptohändler Wyden erhält frisches Kapital

Das als Dienstleister auf den den institutionellen Handel mit digitalen Assets spezialisierte Schweizer Fintech Wyden hat in einer Series-B-Runde 14,6 Mill. sfr (16,9 Mill. Dollar) erhalten. Auffallend ist, dass CEO Andy Flury gleich mehrere neue Investoren für sein Start-up gewinnen konnte. Die Pariser Venture-Gesellschaft Truffle Capital agiert dabei als Lead Investor. Flury zufolge sind einige Banken Geldgeber von Truffle, die insgesamt rund 500 Mill. Euro unter ihren Fittichen hat. Neben dem bisherigen Investor C3 Venture Capital beteiligen sich als weitere neue Investoren PostFinance, der SBI-Sygnum-Azimut Digital Asset Opportunity Fund und FiveT Fintech an dem Funding.

Das Herzstück

Wyden hatte zuletzt Ende 2020 frisches Kapital aufgenommen. „Wir sind sehr froh, dass es jetzt geklappt hat. Die frischen Mittel wollen wir für strategisches Wachstum einsetzen, um neue Märkte zu erschließen und die Expansion auf der Sell-Seite bei Banken, Maklern und Börsen weiter voranzutreiben“, so Flury gegenüber der Börsen-Zeitung. Die neuen Investoren hätten auch eine umfangreiche technologische Due Diligence bei Wyden durchgeführt, wofür mehr als 700 Dokumente übermittelt worden seien. Dabei hätten die Investoren über vier Prüfer alles ausgeleuchtet, vor allem die Regtech-Schnittstelle. Diese ist sozusagen ein Herzstück von Wyden, liegt der Fokus bei der B2B-Bereitstellung des Digital-Asset-Handels doch neben Trading-Funktionalitäten auf regulatorischer Compliance.

Pipeline an Neukunden

Aufgestockt wird nun der Vertrieb, will man doch neben bestehenden Märkten im deutschsprachigen Raum auch neue Regionen wie Türkei, Südafrika, Brasilien und Vereinigte Arabische Emirate (VAE) bespielen. Die Zyklen der Neukundengewinnung und bis diese für den Kryptohandel live gehen, sind lang. So besteht bei Wyden eine gewisse Pipeline an Banken und Brokern als Partner, die erst in den kommenden Wochen und Monaten bekannt gegeben werden kann. In Deutschland zählt die Baader Bank zu den Kunden, über die zuletzt Smartbroker Plus angebunden wurde.

Kryptowerte im Bullenmarkt

Welches Potenzial im Kryptohandel steckt, das zeigen vergleichende Daten: Das monatliche globale Krypto-Handelsvolumen liegt mit 240 Mrd. Dollar in etwa auf dem Niveau der Nasdaq. Bitcoin markiert seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten fast täglich neue Hochs - selbst Altcoins wie Solana wachsen auf Marktkapitalisierungen über 100 Mrd. Dollar an. Und in Deutschland stehen mit Geltung der Micar zum Jahreswechsel schon einige Banken bereit, den Handel mit Kryptowerten aufzunehmen und das aktiv an Retail zu vermarkten.

Wyden will im Laufe des kommenden Jahres bis zu 20 weitere Banken, Broker und Börsen an das Trading-Ökosystem anbinden. Dafür soll das Team Flury zufolge um 100 Mitarbeiter anwachsen. Mit „Wyden Infinity“ hatte das Start-up kürzlich ein „Cloud-natives Flaggschiffprodukt“ eingeführt. Handelsinfrastruktur für institutionelle digitale Vermögenswerte ist das Kerngeschäft von Wyden.

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