Die BaFin hat die IKB Deutsche Industriebank aufgefordert, mehr Eigenmittel zu bilden. Eine Sonderprüfung habe ergeben, dass das Institut gegen die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation in einigen Bereichen verstoßen habe, teilte die Aufsicht in einer knappen Meldung am Dienstag mit.

Die IKB bestätigte die Anordnung und betonte in einer Mitteilung, dass es sich um das Ergebnis einer turnusgemäßen, nicht einer außerordentlichen Sonderprüfung zum Stichtag 31. März 2021 gehandelt habe. Ein Sprecher erläuterte, die BaFin habe eine andere Vorstellung für das Risikomanagement gehabt als die Bank. Er wies darauf hin, dass die harte Kernkapitalquote Ende 2021 mit 16,6% über den regulatorischen Mindestanforderungen gelegen habe.

Die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Jahr hatte die IKB vor knapp zwei Wochen veröffentlicht. Darin war bereits die Dividende für Eigentümerin Lone Star abgesagt worden. Zur Begründung hatte der Mittelstandsfinanzierer auf die „gegenwärtige Markt- und Risikosituation“ verwiesen. Die erwartete Kernkapitalquote gegen Ende dieses Jahres hatte der Vorstand mit 13% angegeben. Der Rückgang war unter anderem mit Sondereffekten aus der Reduzierung von Marktpreisrisiken begründet worden. Denn dadurch würden stille Lasten ergebniswirksam, die durch eine Teilauflösung von Reserven aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken kompensiert würden. In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung seien diese Effekte aber neutral.

Die IKB teilte jetzt mit, die wesentlichen Feststellungen der BaFin-Sonderprüfung bis zur geplanten Veröffentlichung des Geschäftsberichts am 3.Juni 2022 umzusetzen. Die Bank befinde sich in einer konstruktiven und engen Abstimmung mit der BaFin, hieß es.

Mittelfristig will die Bank reguläre Dividenden an ihren Eigentümer in Höhe von 60 bis 80% des Konzernjahresüberschusses auszahlen.

Die Schlagzahl der Aufsicht, was höhere Kapitalanforderungen angeht, nimmt damit deutlich zu. Die IKB ist bereits das siebte Kreditinstitut in diesem Jahr, von dem die BaFin mehr Eigenmittel anfordert. Betroffen waren zuvor die Solarisbank, Stadtsparkasse Bad Pyrmont, die Raiffeisenbank im Hochtaunus, Varengold Bank, Grenke und Grenke Bank sowie M.M.Warburg. Im gesamten vergangenen Jahr waren laut Webseite der Aufsicht lediglich fünf Institute von dieser Maßnahme betroffen, vier davon hatte die BaFin anonymisiert veröffentlicht.