Banco Sabadell findet allmählich zu alter Ertragskraft zurück, dank eines Wachstums aller Margen und den Auswirkungen des radikalen Sanierungskurs der letzten Jahre. Spaniens viertgrößte Bank verdreifachte den Gewinn im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 213 Mill. Euro, wie das Kreditinstitut am Donnerstag mitteilte. Das Ergebnis war deutlich besser als von den Analysten erwartet.

Auch die britische Tochter TSB verbesserte nach den überwundenen Technologie-Problemen ihr Ergebnis und steuerte 19 Mill. Euro zum Gewinn bei. Vor einem Jahr waren es nur 2 Mill Euro. Dabei half auch die Zinserhöhung in Großbritannien. Das Wachstum der Kreditvergabe stützte sich vor allem auf die Hypotheken.

Die Renditequote stieg drastisch auf 6,5% an. Damit liegt Sabadell immer noch weit unter dem Branchendurchschnitt, doch ist das für 2022 gesteckte Ziel von 6% übertroffen. Auch die geringere Risikovorsorge half dem Ergebnis auf die Sprünge. Der Anteil fauler Kredite war mit 3,66% „stabil“, wie die Bank betonte. Größere Zahlungsausfälle befürchte man bei aller Vorsicht wegen der instabilen internationalen Lage nicht, erklärte der CEO von Sabadell, César González-Bueno, bei der Vorlage der Bilanz. Die harte Eigenkapitalquote stieg auf 12,45 %, über der im Strategieplan gesteckte Vorgabe von 12% bis Ende 2023. Die Bank erwägt daher, die Ausschüttung für die Aktionäre zu erhöhen, auch in Form eines Aktienrückkaufs.

Trotz allgemein erwarteter Konsolidierung der spanischen Finanzbranche will die Bank aus Barcelona von Akquisitionen und Fusionen absehen, so González-Bueno. Diesbezüglich sei es richtig gewesen, die Gespräche über einen Zusammenschluss mit BBVA abzubrechen.