Die Deutsche Börse baut ihr Angebot im Bereich digitale Assets über eine Akquisition aus. Für einen Betrag „im moderaten dreistelligen CHF-Millionenbereich“ erwirbt der Marktbetreiber eine Zweidrittelmehrheit an der Schweizer Crypto Finance.

Das 2017 gegründete Fintech biete institutionellen und professionellen Kunden den Handel, die Verwahrung und die Anlage in digitale Assets an, so die Deutsche Börse. Die Finanzgruppe stehe unter der konsolidierten Aufsicht der schweizerischen Finanzmarktaufsicht (Finma). Durch die Übernahme schaffe die Deutsche Börse einen direkten Einstiegspunkt für Investitionen im Bereich digitaler Assets, einschließlich Nachhandelsdienstleistungen wie der Verwahrung.

Das Angebot von Crypto Finance als lizenziertes Wertpapierunternehmen umfasse Handel, Brokerage und die sichere Verwahrung von mehr als 200 digitalen Assets rund um die Uhr. Das Unternehmen sei weltweit mit einer Vielzahl von Handelsplätzen für digitale Assets vernetzt und überbrücke damit das Problem der Liquiditätsfragmentierung im Markt. Professionelle und institutionelle Kunden könnten direkt in digitale Assets investieren, ohne eine eigene Infrastruktur und operative Rahmenbedingungen einrichten zu müssen. Darüber hinaus biete Crypto Finance die sichere Verwahrung einer Vielzahl von digitalen Assets und stelle neben der Tokenisierung auch Blockchain-Infrastrukturdienste bereit. Über ihre Finma-regulierte Vermögensverwaltung ermögliche Crypto Finance Kunden zudem Zugang zu digitalen Assets über ein aktives und regelbasiertes Angebot an alternativen Anlagefonds.

Als Teil der Deutschen Börse werde Crypto Finance das Geschäft mit digitalen Assets weiter skalieren und das Angebot an Dienstleistungen erweitern können. Ferner plane die Deutsche Börse, das Angebot von Crypto Finance über ihre etablierten Plattformen für Teilnehmer zugänglich zu machen. Ziel sei der Auf­bau eines neutralen, transparenten und hoch skalierbaren Digital-Asset-Ökosystems unter europäischer Regulierung.

Die nicht von der Deutschen Börse erworbenen Anteile an der Crypto Finance verbleiben den Angaben zufolge bei den bestehenden Investoren, darunter CEO und Gründer Jan Brzezek, der das Unternehmen weiterhin führen wird. Den Abschluss der Transaktion erwarten beide Parteien bis zum vierten Quartal 2021.