Jahreszahlen

Börse steigert Erlös und Ebitda um 9 Prozent

Mit einem Erlös- und Ergebnisanstieg um 9% hat die Deutsche Börse 2021 ihre Ziele für das Jahr erreicht. Den Aktionären wird eine Dividende von 3,20 nach 3 Euro vorgeschlagen.

Börse steigert Erlös und Ebitda um 9 Prozent

ck Frankfurt

Die Deutsche Börse hat ihren Nettoerlös und ihr Ebitda im Jahr 2021 um jeweils 9% auf 3,51 Mrd. und 2,04 Mrd. Euro gesteigert. Damit seien trotz niedriger Zinsen und Handelsumsätze aufgrund geringer Volatilität alle Ziele für das Jahr erreicht worden, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Im vierten Quartal erhöhten sich der Nettoerlös und das Ebitda im Vorjahresvergleich um 15% auf 935 Mill. und um 16% auf 504 Mill. Euro.

Für 2022 prognostiziert die Deutsche Börse einen Nettoerlös von rund 3,8 Mrd. und ein Ebitda von rund 2,2 Mrd. Euro. Den Anteilseignern soll eine Dividende von 3,20 nach 3 Euro für das Geschäftsjahr 2020 vorgeschlagen werden.

Etwas besser als erwartet

Die Zahlen liegen geringfügig höher als vom Markt erwartet. Laut dem von dem Marktbetreiber veröffentlichten Consensus Report hatten Analysten für das Jahr sowie für das vierte Quartal durchschnittlich mit einem Erlös von 3,48 Mrd. bzw. 905 Mill. Euro und einem Ebitda von 2,03 Mrd. bzw. 490 Mill. Euro gerechnet. Der Dividendenvorschlag entsprach den Erwartungen.

Bei der Umsetzung der Wachstumsstrategie „Compass 2023“ habe die Deutsche Börse mit dem Ablauf des Geschäftsjahres deutliche Fortschritte gemacht. So habe sie seit 2019 die strukturell bedingten Nettoerlöse trotz der Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie durchschnittlich um 6% pro Jahr gesteigert. Beim M&A-Wachstum habe sie u.a. mit den Akquisitionen von Axioma, Fund Centre und ISS ihre Ziele bisher sogar leicht übererfüllt. Dies habe auch dazu geführt, dass sich die Position im schnell wachsenden Daten & Analytik-Geschäft deutlich verbessert habe und die Gruppe bereits heute der weltweit drittgrößte Anbieter von ESG-Informationen sei. Darüber hinaus hat die Gruppe ihr Angebot um neue Anlageklassen erweitert, etwa im Bereich digitale Vermögenswerte oder Kryptowährungen (z. B. Crypto Finance), und die Investitionen in neue Technologien erhöht, z.B. durch D7, ein zentrales Register für elektronische Wertpapiere. Der Strategie Compass 2023 zufolge sollen der Erlös und das Ebitda der Deutschen Börse im Zeitraum 2019 bis 2023 jährlich um durchschnittlich 10% wachsen, wo bei jeweils 5 Prozentpunkte des Erlöswachstums aus strukturellen Wachstumsgeschäftsfeldern und Akquisitionen kommen sollen.

Rückenwind durch Zinswende

In den nächsten zwei Jahren werde die Deutsche Börse diese Strategie konsequent fortsetzen, so das Unternehmen. Neben weiterem strukturellen und M&A-bedingten Wachstum rechne sie grundsätzlich auch mit aufkommendem zyklischen Rückenwind, insbesondere durch die erwartete Zinswende in den USA.

Neue Strukturen

Das Unternehmen kündigte eine Veränderung der Berichtssegmente zum ersten Quartal 2022 an, durch die Komplexität der Finanzberichterstattung reduziert und die Wachstumsbereiche der Gruppe deutlicher hervorgehoben werden sollen. Berichtet werde statt wie bisher in acht künftig in vier Segmenten: „Data & Analytics“ (darin enthalten die Segmente Qontigo und ISS), „Trading & Clearing“ (Eurex, EEX, Xetra and 360T), „Fund Services“ (IFS) sowie „Securities Services“ (Clearstream).

Ferner ist eine neue Struktur für Clearstream geplant. Damit sollen den Angaben zufolge „Fund Services“ und „Securities Services“ zu weitgehend unabhängigen Einheiten entwickelt werden. Dies trage den zunehmenden Unterschieden des Dienstleistungsangebots, des Kundenfokus und des regulatorischen Umfeldes besser Rechnung und solle die strategische Flexibilität erhöhen, z.B. für Partnerschaften und M&A-Aktivitäten. Des Weiteren werde die Gruppe mit dem verstärkten Fokus auf ESG den Markt beim Übergang zur nachhaltigen Wirtschaft unterstützen und den eigenen ESG-Fußabdruck weiter verbessern.

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