Britische Banken haben angesichts steigender Zinsen eine ganze Reihe langfristiger Wohnimmobilienfinanzierungen vom Markt genommen. Der Website Moneyfacts zufolge nahmen die Suchanfragen nach Hypotheken mit einem festen Zinssatz und einer Laufzeit von zehn Jahren zuletzt deutlich zu. Die Zahl entsprechender Angebote, die im vergangenen Monat noch bei 180 gelegen habe, sei dagegen auf 114 zurückgegangen. Der intensive Wettbewerb auf dem Markt tut dieser Tendenz offenbar keinen Abbruch.

Die Bank of England erhöhte am Donnerstag das dritte Mal in Folge den Leitzins, der nun mit 0,75 % wieder das Niveau der Zeit unmittelbar vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie erreicht hat. Wer seine Immobilie zu variablen Zinsen finanziert hat, bekommt das zu spüren. Dem Verband UK Finance zufolge werden die monatlichen Zahlungen für rund zwei Millionen Haushalte steigen. Laura Suter, Head of Personal Finance beim Broker AJ Bell, rechnet vor: Wer eine Hypothek von 250 000 Pfund bedienen muss, wird dafür jährlich 384 Pfund mehr bezahlen. Kommt es im Mai zu einem weiteren Zinsschritt von 25 Basispunkten, werden es insgesamt rund 768 Pfund mehr sein. Volkswirte gehen mehrheitlich davon aus, dass der Leitzins weiter erhöht wird.

Weil man am Markt schon früher mit dem Beginn der Zinserhöhungen durch die Notenbank gerechnet hatte, machten Umschuldungen im Schlussquartal 2021 einen so großen Teil der vergebenen Immobiliendarlehen aus wie in keinem anderen Quartal seit Beginn der Pandemie, sagte die Analystin Sarah Coles von Hargreaves Lansdown.