Britische Finanzaufsicht hebt Bann für Ausschüttungen auf

Allerdings gibt es weiter Grenzen für Dividenden

Britische Finanzaufsicht hebt Bann für Ausschüttungen auf

dpa-afx/BZ London/Frankfurt – Die britische Finanzaufsicht will ihre in der Coronakrise verhängte Empfehlung zum Ausschüttungsstopp der Großbanken auf der Insel nicht verlängern. Es gebe Spielraum für Banken, ihre Kapitalausschüttungen in einem angemessen vorsichtigen Rahmen wieder aufzunehmen, falls sich ihre Spitzengremien dazu entschließen sollten, teilte die Prudential Regulation Authority (PRA) der Bank of England am Donnerstag in London mit. Wie auch die EZB hatte die britische Notenbank den Instituten im Frühjahr formal abgeraten, Dividenden oder Aktienrückkäufe vorzunehmen, damit die Geldhäuser in der Krise nicht plötzlich ohne finanzielle Mittel dastehen.Ausschüttungen seien ein wichtiger und notwendiger Teil des Bankensystems, hieß es nun von der Behörde. Allerdings will die PRA, dass die Banken sich zügeln und mögliche Ausschüttungen zunächst im Rahmen bleiben. So sollen sich die Dividenden und Aktienrückkäufe mit bestimmten Sätzen an den risikogewichteten Aktiva zum Jahresende 2020 oder an den Gewinnen von 2019 und 2020 orientieren – wobei bereits erfolgte Ausschüttungen angerechnet werden. Auch die EZB erwägt derzeit, Dividenden nur unter Vorgaben zuzulassen. Entgegenkommen signalisiertDie britische Aufsicht hatte bereits im Juli angekündigt, die Vorgaben für die Dividendenzahlung im Schlussquartal zu überprüfen. Dabei hatte der Regulator den Banken Entgegenkommen signalisiert. Ähnlich wie in der Eurozone hatte die Empfehlung zum Dividendenstopp auch in der britischen Finanzbranche für Kritik gesorgt.