Geldwäsche

Brüssel reagiert auf „Suisse Secrets“

Die EU-Kommission hat in Reaktion auf die Enthüllungen über Versäumnisse der Schweiz im Kampf gegen Geldwäsche den Dialog mit den eidgenössischen Behörden intensiviert. Brüssel droht dem Nachbarland, es auf die schwarze Liste zu setzen, falls Fortschritte in der Bekämpfung von Geldwäsche ausbleiben.

Brüssel reagiert auf „Suisse Secrets“

fed Frankfurt

– Die EU-Kommission nimmt die „Suisse Secrets“ – Enthüllungen über Versäumnisse der Großbank Credit Suisse im Kampf gegen Geldwäsche – zum Anlass, um den schweizerischen Aufsichtsbehörden stärker auf die Finger zu klopfen. Die EU-Kommission habe sich mit ihren schweizerischen Amtskollegen zusammengesetzt, um deren Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung zu verbessern, schreibt EU-Kommissarin Mairead McGuinness in einem Brief an den EU-Abgeordneten Markus Ferber. Das Schreiben liegt der Börsen-Zeitung vor. Dieses Vorgehen der EU-Behörde zeige zwar einige positive Resultate, meldet McGuinness. Zugleich droht sie aber der Schweiz indirekt damit, das Land auf die schwarze Liste zu setzen. „Sollten keine ausreichenden Fortschritte erzielt werden, schließt die EU-Kommission keine Option aus, die ihr im bestehenden Rechtsrahmen zu Verfügung steht.“

Im Februar 2022 hatte ein Recherchenetzwerk die Daten von mehr als 30000 Kunden der Credit Suisse öffentlich gemacht. Darunter befanden sich zahlreiche Personen, die in Verbrechen wie Menschenhandel oder Korruption verstrickt sind. „Die ‚Suisse Secrets‘-Enthüllungen weisen darauf hin, dass die Credit Suisse über Jahre getrickst hat und die Schweizer Aufsicht nichts davon mitbekommen hat“, erklärt der CSU-Finanzexperte Ferber. Wenn die Schweiz diese Defizite nicht abstellen könne oder wolle, müsse die EU darüber nachdenken, das Land auf die schwarze Liste zu setzen.

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