Quartalszahlen

Caixabank schreibt 4 Mrd. Euro Buchgewinn

Gonzalo Gortázar, der CEO von Caixabank, war sichtlich darum bemüht, den Rekordgewinn von fast 4,8 Mrd. Euro im ersten Quartal ins rechte Licht zu rücken. „Das ist ein reiner Bilanzeffekt, hier ist kein einziger Euro reingekommen“, erklärte...

Caixabank schreibt 4 Mrd. Euro Buchgewinn

Gonzalo Gortázar, der CEO von Caixabank, war sichtlich darum bemüht, den Rekordgewinn von fast 4,8 Mrd. Euro im ersten Quartal ins rechte Licht zu rücken. „Das ist ein reiner Bilanzeffekt, hier ist kein einziger Euro reingekommen“, erklärte Gortázar bei der Vorlage der Quartalszahlen am Donnerstag vor den Medien.

Das Ergebnis ist durch die kürzlich vollzogene Übernahme der einst vom Staat geretteten Bankia zustande gekommen. Durch den Unterschied zwischen dem Buchwert von Bankia und dem weitaus niedrigeren Kaufpreis entstand ein Badwill von 4,3 Mrd. Euro, der als Gewinn ausgewiesen werden muss. „Fast alle Banken notieren derzeit unterhalb ihres Buchwertes. In dieser Situation machen diese Bilanzierungsregeln keinen Sinn“, meinte der CEO. Von diesem Zuwachs könne man sich nichts kaufen, unterstrich Gortázar.

Der Banker war möglicherweise besorgt über den Effekt, den der Milliardengewinn in der Öffentlichkeit zeitigen könnte. Denn Caixabank ist nach dem Zusammenschluss mit Bankia dabei, rund 8000 Stellen zu streichen – der größte Abbau in der Geschichte der spanischen Banken. Hinzu kommt die jüngste Kritik von Spaniens Wirtschaftsministerin Nadia Calviño an den aus ihrer Sicht zu hohen Bezügen der Bankmanager. Brisant für Caixabank ist, dass der Staat über den Rettungsfonds Frob mit 16% nun als zweitgrößter Aktionär im Aufsichtsrat sitzt.

Durch die Übernahme von Bankia ist das größte Geldhaus auf dem spanischen Markt entstanden, mit einer Bilanzsumme von 664 Mrd. Euro und Marktanteilen von rund 25% bei Einlagen und Krediten.

Im operativen Geschäft, ohne Bankia mit einzurechnen, stand in den ersten drei Monaten ein Nettogewinn von 514 Mill. Euro zu Buche, gegenüber 90 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. Das liegt an deutlich niedrigerer Risikovorsorge. Gortázar versicherte, dass man für Folgeschäden von Covid-19, zusammen mit den Rücklagen von Bankia, 1,8 Mrd. Euro beiseitegelegt habe, was ausreichen sollte.

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