City-Minister setzt auf "grüne" Finanzen

Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel

City-Minister setzt auf "grüne" Finanzen

hip London – Die britische Finanzbranche hat “grüne” Finanzen und Investments als großes Zukunftsthema ausgemacht. Auf dem mittlerweile dritten Green Finance Summit stellte City-Minister John Glen die Strategie der Regierung von Theresa May dazu vor. “Der City kommt eine wichtige Rolle dabei zu, eine grünere Zukunft für uns alle zu sichern”, sagte Glen, der sein Amt vielleicht schon Ende des Monats verlieren wird, weil jeder mögliche Nachfolger von Theresa May sein eigenes Kabinett zusammenstellen wird. “Indem sie mehr in nachhaltige Projekte investiert, kann sie nicht nur unsere Umwelt schützen, sondern auch dazu beitragen, London zum führenden internationalen Zentrum für grüne Finanzen zu machen.” May legte noch vor ihrem Abschied die rechtlichen Grundlagen dafür, den Beitrag des Vereinigten Königreichs zur Erderwärmung bis 2050 auf null herunterzufahren.Zu den von Glen angekündigten Initiativen der Regierung gehört das Green Finance Institute, das gestern an den Start ging und vom Schatzamt und der City of London Corporation zu gleichen Teilen finanziert wird. Es ist als Forum für die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor gedacht. Seine Einrichtung wurde bereits im Juni vergangenen Jahres angekündigt. CEO Rhian-Mari Thomas geht es darum, Hindernisse bei der Mobilisierung von Kapital auszuräumen, um “wirkmächtige, realwirtschaftliche Ergebnisse” zu erzielen. Thomas wirkte zuvor beim Deutsche-Bank-Rivalen Barclays als Global Head of Green Banking. Ein mit gerade einmal 5 Mill. Pfund ausgestatteter Green Home Finance Fund soll dazu beitragen, dass “grüne” Kredite für die in Großbritannien dringen nötige energetische Sanierung von Immobilien an den Markt gebracht werden.Westminster orientiert sich bei den Zielsetzungen unter anderem an den Ergebnissen der von dem New Yorker Milliardär Michael Bloomberg und dem britischen Notenbankchef Mark Carney ins Leben gerufenen Task Force für die Offenlegung klimabedingter Finanzrisiken. “Der Klimawandel ist eines der Probleme, die unsere Zeit bestimmen”, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der britischen Aufsichtsgremien. Er bringe weitreichende finanzielle Risiken mit sich, die von den Regulierern ihrem Zuständigkeitsbereich zugerechnet werden. Sie könnten aus physischen Faktoren wie extremen Wetterereignissen oder aus dem Anpassungsprozess zu einer CO2-neutralen Wirtschaftsweise hervorgehen. “Unternehmen sollten die möglichen Konsequenzen des Klimawandels für ihre geschäftlichen Entscheidungen in Betracht ziehen und ihrer Verantwortung gerecht werden, die Belastung der Umwelt durch das Unternehmen zu bedenken”, schreiben die Regulierer der Wirtschaft ins Stammbuch.