CMC Markets erwägt Aufspaltung
hip London
Der britische CFD-Anbieter CMC Markets hat mit der Prüfung einer Aufspaltung des Unternehmens in ein „gehebeltes“ und ein „nicht gehebeltes Geschäft“ begonnen. Darin spiegelt sich die wachsende Bedeutung der Teile der Gruppe wider, die nicht zum „gehebelten“ Geschäft mit Differenzkontrakten (CFDs) gehören. Wie der vom ehemaligen Tory-Kassenwart Peter Cruddas gegründete Finanzdienstleister mitteilt, sollen im kommenden Jahr neue Investmentplattformen für Retail- und Geschäftskunden in Großbritannien an den Start gebracht werden, die unter anderem Anlageprodukte, Aktien und Fondsanteile im Angebot haben werden.
CMC Markets hat in Australien Erfahrung in diesem Geschäft gesammelt. Nach Auslaufen einer „White Label“-Vereinbarung mit ANZ (Australia and New Zealand Banking Group) hatte das Unternehmen im September mehr als eine halbe Million Aktienanleger mit Assets von mehr als 25 Mrd. Pfund von der Bank übernommen. Dadurch wuchs die Zahl der Investmentkunden auf mehr als 1 Million. Die von der Gesellschaft verwalteten Kundenassets stiegen auf 40 Mrd. Pfund. Die Analysten von Peel Hunt gehen davon aus, dass es bereits Interessenbekundungen von Dritten an den Internetplattformen gegeben hat. Sie halten deshalb weitere „White Label“-Vereinbarungen für wahrscheinlich, die dem Geschäft einen starken Start verschaffen würden. Bis Juni soll die Überprüfung der Aufspaltung der Gesellschaft abgeschlossen sein. „Beide Seiten des Geschäfts werden, zu einem gewissen Grad, von denselben Technologie- und Risikomanagementsystemen unterstützt“, heißt es in der Einschätzung von Peel Hunt. Eine der vom Broker aufgeworfenen Fragen lautet: Wo wird die Technologie, die beiden Geschäften dient, künftig angesiedelt sein?
Die Analysten von Jefferies haben den Verdacht, dass die Initiative auf Unzufriedenheit mit der Kursentwicklung zurückgeht. Die Aktie von CMC Markets war auf Talfahrt gegangen, nachdem das Management im September sein Gewinnziel gesenkt hatte. Das EV/Ebitda-Multiple von CFD-Anbietern liegt ihnen zufolge etwa bei 7, das von Retail-Brokern bei 12 und das von Investmentplattformen bei 21. Jefferies hält das Retail-Broker-Multiple für den besten Vergleichswert. Das Management werde aber zuversichtlich sein, einmal das Investmentplattform-Multiple zu erreichen.