Kryptohandelsplattform

Coinbase kommt ganz schön unter die Räder

Die US-Kryptohandelsplattform Coinbase hat ein fürchterliches erstes Quartal erlebt, was für weitere Verkäufe in der Aktie gesorgt hat. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen am Dienstag mit einem Nettoverlust von 430 Mill. Dollar verlor das Papier 12 % auf 72,99 Dollar, nachdem der Kurs bereits am Vortag 20 % verloren hatte.

Coinbase kommt ganz schön unter die Räder

bg Frankfurt – Die US-Kryptohandelsplattform Coinbase hat ein fürchterliches erstes Quartal erlebt, was für weitere Verkäufe in der Aktie gesorgt hat. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen am Dienstag mit einem Nettoverlust von 430 Mill. Dollar verlor das Papier 12% auf 72,99 Dollar, nachdem der Kurs bereits am Vortag 20% verloren hatte. Im frühen Handel am Mittwoch ging es dann weitere 25% abwärts. Die Marktkapitalisierung von Coinbase schrumpft damit auf 9,23 Mrd. Dollar – und das, nachdem der kaum bekannte Händler Kucoin in einer privaten Finanzierungsrunde einen Wert von 10 Mrd. Dollar erzielte.

Dabei verzeichnete Coinbase von Januar bis März einen Rückgang des Handelsvolumens um 44% gegenüber dem Vorquartal auf 309 Mrd. Dollar. Das mündete in ein deutliches Verfehlen der Umsatzerwartungen der Analysten von 1,5 Mrd. Dollar, da nur 1,17 Mrd. Dollar eingefahren wurden. Beim Handelsvolumen waren gut 20 Mrd. Dollar mehr erwartet worden, aber der Handel mit Altcoins wie Doge und Cardano ließ nach, während Bitcoin und Ether relativ an Bedeutung gewannen im Coinbase-Handel. Im vierten Quartal betrug das Handelsvolumen starke 547 Mrd. Dollar. Der Rückgang liegt wohl vor allem darin begründet, dass sich viele private Anleger zurückzogen: Die Anzahl der monatlichen aktiven Nutzer betrug 9,2 Millionen gegenüber 11,4 Millionen im Vorquartal. Und Coinbase stimmte schon darauf ein, dass Handelsvolumen und aktive Nutzer im laufenden zweiten Abschnitt weiter zurückgehen dürften. Der Verlust beim bereinigten Ebitda sollte für das Gesamtjahr auf 500 Mill. Dollar begrenzt werden, so die Prognose.

Für Aufregung in der Kryptobranche sorgte ein Vermerk im Quartalsbericht, der darauf hinweist, dass die Besitzer von auf der Plattform deponierten Kryptowährungen im Falle einer Insolvenz mit dem Status unbesicherter Gläubiger eingestuft würden. Das dürfte den Trend verstärken, dass Anleger ihre Coins aus der Verwahrung der Handelsplätze herausnehmen und Eigenverwahrung betreiben. Coinbase-Chef Brian Armstrong erläuterte, der Vermerk sei notwendig gewesen, da eine neue SEC-Vorschrift namens „SAB 121“ eine solche Angabe für Institute mit Kryptoverwahrung für Kunden notwendig mache. Außerdem bestehe bei Coinbase keine Insolvenzgefahr.