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Coinbase verbucht Milliarden­verlust

Die US-Krypto-Plattform Coinbase hat im zweiten Quartal die Umsatzerwartungen verfehlt und einen Milliardenverlust ausgewiesen.

Coinbase verbucht Milliarden­verlust

bg Frankfurt – Die US-Krypto-Plattform Coinbase hat im zweiten Quartal die Umsatzerwartungen verfehlt, einen Milliardenverlust ausgewiesen und vor einem noch schwächeren Handelsvolumen im dritten Quartal ge­warnt. Der Nettoverlust betrug von April bis Juni 1,1 Mrd. Dollar, wozu auch Wertberichtigungen erheblich beitrugen. Analysten hatten einen Nettoverlust von lediglich 546 Mill. Dollar erwartet. Coinbase hat allerdings 5,7 Mrd. Dollar an Cash auf der Bilanz und Programme aufgesetzt, die laufenden Kosten zu reduzieren.

Das Handelsvolumen reduzierte sich gegenüber dem Vorquartal (309 Mrd. Dollar) auf 217 Mrd. Dollar. Die Erlöse betrugen 803 Mill. Dollar, was signifikant unter den Schätzungen von im Schnitt 874 Mill. Dollar liegt – und es gibt Anzeichen, dass Coinbase schon bei den Einnahmen abseits der Trading-Gebühren zulegt, wie beim Staking. Besonders ins Auge sticht, dass sich die „Asset on Platform“ von 256 Mrd. Dollar im Vorquartal auf 96 Mrd. Dollar reduzierten. Das heißt, Anleger haben im großen Stil ihre Coins aus der Verwahrung bei der Plattform abgezogen. Der Grund dafür ist, dass Coinbase im vorigen Quartalsbericht gezwungenermaßen darüber aufklären musste, dass solche in Verwahrung befindlichen Coins zur Insolvenzmasse gehören würden, sollte ein solcher Fall eintreten. Die SEC hatte auf eine visible Erklärung zu einer entsprechenden Vorschrift gedrungen – und die Reaktionen von Nutzern hatten gezeigt, dass sich viele nicht bewusst waren, wie die Dinge stehen im Fall einer Insolvenz.

Ohne Abschreibungen hätte der Nettoverlust 647 Mill. Dollar betragen – Coinbase ist mit dem Cashburn also weit entfernt von einer Zahlungsunfähigkeit. Allerdings geht der Trend bei den monatlich aktiven Nutzern (MTU) nach unten: Die erwartete Spanne liegt nun bei 7 bis 9 Millionen nach zuvor 5 bis 15 Millionen, was den Rückzug von Retailkunden dokumentiert. Im zweiten Quartal waren 9 Millionen Nutzer aktiv, nur 0,2 Millionen weniger als im Vorquartal.

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