Sonderlasten drücken Gewinn

Risikokosten holen Commerzbank ein

Aufgrund von Sonderbelastungen macht die Commerzbank im zweiten Quartal weniger Gewinn. Eigene Aktien sollen trotzdem wie geplant zurückgekauft werden.

Risikokosten holen Commerzbank ein

Risikokosten holen Commerzbank ein

Sonderlasten führen zu Gewinnrückgang im zweiten Quartal – Aktie unter Druck

phh Frankfurt

Die Commerzbank hat im zweiten Quartal weniger verdient als im Jahr zuvor. Wie die Bank am Mittwoch mitteilte, ging das Konzernergebnis verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 5% auf 538 Mill. Euro zurück. Das liegt vor allem an mehreren Sonderbelastungen und einem verschlechterten Risikoergebnis. In Polen belasten die Commerzbank über ihre MBank-Tochter insgesamt 300 Mill. Euro.

Hinzu kommen weitere 95 Mill. Euro in Russland, wo die Bank derzeit zusammen mit anderen Finanzhäusern von Kunden eines russischen Zentralverwahrers verklagt wird. Das komplette Russland-Exposure hat die Bank im zweiten Quartal auf 153 Mill. Euro zurückgefahren. Im Risikoergebnis sorgten vier größere, namentlich nicht genannte Einzelfälle zu einer höheren Risikovorsorge.

Im Gegensatz zur Deutschen Bank kostet der juristische Ärger die Commerzbank im zweiten Quartal aber keinen kompletten Quartalsgewinn. Daher kann das Institut nicht nur an seinen Zielen für das Gesamtjahr festhalten, sondern auch seine Ausschüttungspläne weiterverfolgen. Bei der EZB und Finanzagentur hat es die erste 600 Mill. Euro schwere Tranche seines Aktienrückkaufprogramms angemeldet, wie Finanzchefin Bettina Orlopp in einer Telefonschalte mit Journalisten sagte.

Aktienkurs der Commerzbank fällt

Die Commerzbank hat versprochen, zwischen 2022 und 2024 in drei Jahren über Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe insgesamt 3 Mrd. Euro an ihre Anteilseigner zurückzugeben. Die Aufsicht muss Aktienrückkäufen von Banken zustimmen, um zu prüfen, ob sie sich Kapitalausschüttungen leisten können.

Die Ratingagentur S&P war mit den Quartalszahlen zufrieden und hob ihr Rating für die Commerzbank an. Die Aktionäre hingegen zeigten sich weniger zufrieden mit den Quartalszahlen. Während der Dax nach einer turbulenten Börsenwoche am Mittwoch leicht im Plus lag, gab der Aktienkurs der Commerzbank im Tagesverlauf in der Spitze um knapp 5% auf rund 12,5 Euro nach und war damit der größte Verlierer im Dax.

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