Commerzbank mit Rekordgewinn
Commerzbank mit Rekordgewinn
Zinsüberschuss springt auf 8,4 Mrd. Euro – Management setzt auf höhere Provisionen
phh Frankfurt
Die Commerzbank hat am Donnerstag in Frankfurt im Rahmen der Jahrespressekonferenz den höchsten Gewinn seit 15 Jahren präsentiert. Der Konzerngewinn kletterte um 50% auf 2,2 Mrd. Euro, und auch das operative Ergebnis verbesserte sich um 60% auf 3,4 Mrd. Euro. Getragen wurde die Bank einmal mehr von ihrem Zinsüberschuss, der um knapp 30% auf 8,4 Mrd. anwuchs. Der Provisionsüberschuss hingegen sank um 4% auf 3,4 Mrd. Euro.
Commerzbank bestätigt Renditeziel
Die Schere zwischen den Zins- und den Provisionsgewinnen ist nach der Zinswende damit so weit offen wie lange nicht. Rund 5 Mrd. Euro betrug das Delta im vergangenen Jahr. Doch das dürfte sich bald ändern, denn die große Zins-Rally ist vorbei. In diesem Jahr soll der Zinsüberschuss auf rund 7,9 Mrd. Euro sinken. Trotzdem hält die Commerzbank an ihrem Renditeziel bis 2027 von über 11% fest. Wachstum soll nun vor allem im Provisionsgeschäft erfolgen, dessen Überschuss dieses Jahr um 4% zulegen soll – vor allem organisch. Doch auch kleinere Zukäufe wie zuletzt der des Sachwerte-Investors Aquila Capital spielen dabei eine Rolle.
IT-Vorstand verlässt Commerzbank
Eine Schlüsselrolle in den Provisionsplänen kommt dabei dem Asset- und Wealth Management und damit dem Privatkundengeschäft zu, wo Analysten in den kommenden Jahren den größten operativen Gewinnanstieg erwarten. Dem Firmenkundengeschäft hingegen, das getragen vom Zinsüberschuss in diesem Jahr Rekorderträge ablieferte, steht die Rückkehr in die Normalität bevor. Während noch unklar ist, ob CEO Manfred Knof seinen Vertrag verlängert, hat die Bank bestätigt, dass IT-Vorstand Jörg Oliveri del Castillo-Schulz das Institut verlassen wird.